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Eklat zwischen Weißrussland und Schweden

Eine Protestaktion mit Plüschtieren gegen die autoritäre Führung in Minsk hat nun auch zu einem diplomatischen Eklat zwischen Schweden und Weißrussland geführt. Das weißrussische Außenministerium gab am Mittwoch den Abzug seiner Diplomaten aus Stockholm bekannt. Im Gegenzug forderte Minsk das schwedische Botschaftspersonal auf, bis 30. August die Ex-Sowjetrepublik zu verlassen.
Teddybären-Protest in Weißrussland


Zuvor hatte der als letzter Diktator Europas kritisierte weißrussische Staatschef Alexander Lukaschenko bereits den schwedischen Botschafter ausweisen lassen. Schweden protestierte dagegen, die EU will nun Schritte gegen Minsk prüfen.

Hintergrund des Streits ist der Abwurf Hunderter Teddybären mit Protestlosungen aus einem Kleinflugzeug. An der vom benachbarten Litauen aus gestarteten Aktion sollen schwedische Piloten beteiligt gewesen sein. Der international isolierte Lukaschenko hatte deswegen bereits Luftwaffenchef Dmitri Pachmelkin und General Igor Ratschkowski von den Grenztruppen entlassen.

Die Opposition in Minsk nutzt immer wieder Plüschtiere, weil echten Demonstranten oft brutale Polizeigewalt und Strafprozesse drohen. An den Plüschtieren waren zuletzt Aufrufe für Presse- und Meinungsfreiheit befestigt.

Wenige Wochen nach einer Protestaktion mit Plüschtieren hat die Polizei im autoritär regierten Weißrussland zwei Journalistinnen festgenommen. Die Reporterinnen müssten sich an diesem Donnerstag vor Gericht verantworten, berichtete die regierungskritische Zeitung “Nascha Niwa”. Die Frauen hätten aus Solidarität mit einem inhaftierten Fotografen gehandelt. Dieser hatte nach dem Abwurf von Hunderten von Teddybären mit Protestlosungen gegen Präsident Alexander Lukaschenko aus einem Kleinflugzeug Fotos der Aktion verbreitet.

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