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Eine neue Zeitrechnung im Schwefel

Der Schwefel in den 1960er-Jahren.
Der Schwefel in den 1960er-Jahren. ©Stadtarchiv
Die einst beschauliche Bundesstraße hat sich zur Automeile der PS entwickelt.

Entwicklung. Im Schwefel ist im wahrsten Sinne des Wortes das Atomzeitalter angebrochen. Denn seit drei Wochen ziert den Installationsbetrieb Engel eine Atomuhr mit genauester Zeit- und Temperaturangabe, die der 81-jährige Seniorchef selbst installiert hat. Innerhalb weniger Jahrzehnte hat sich ein so vielfältiger Branchenmix auf der L 190 entwickelt, wie er im Land nirgends zu finden ist. 1977 waren es noch 32 Firmen. „Heute sind es sage und schreibe 88 Gewerbebetriebe, die auf einer Länge von 1,5 Kilometer eine Heimat gefunden haben. Darunter 15 Autohäuser und Landesvertretungen, fünf Tankstellen und zwei Bäckereien. 20.000 Fahrzeuge fahren täglich dort, wo früher noch Kinder spielten“, schüttelt Siegfried Engel fast ungläubig den Kopf, der die Strecke selbst abgefahren und die Betriebe penibel aufgelistet hat. Der „Lange Trog“, eine Arbeitersiedlung von JG Ulmer für 15 bis 20 Familien, wurde 1998 abgerissen. An diesem Standort findet man jetzt Toyota.

Traditionsbetriebe
Aber es gibt sie noch, die alteingesessenen Firmen, die den Wandel in die Neuzeit mit Bravour geschafft haben. Denke man an das Autohaus Mazda Wohlgenannt, das mit einer kleinen Werkstatt 1955 in der Kehlerstraße begann und im Dezember 1971 in den Neubau Schwefel 56 gezogen ist. „Auf diesem Grundstück hat vormals mein Vater eine Landwirtschaft betrieben. Wir feiern heuer unser 40-jähriges Jubiläum“, kann sich Martin Wohlgenannt über eine erfolgreiche Firmenphilosophie freuen. Auf erfolgreiche 85 Jahre kann auch das Autohaus Rudolf Wehinger zurückblicken, der vielen als VW-Händler bekannt ist, aber seit 1972 mit Ford einen Händlervertrag hat. 1954 gründeten Sepp und Roswitha Herburger einen Auto- und Motorradverleih. Seit 2007 kann man seine Reiseträume im markanten roten Gebäude im Schwefel wahr werden lassen.
Text: Gerty Lang
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