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Eine ästhetische Ader und ein gutes Auge für Farben

Luca und Alessandro lernen von ihrem Ausbildner Walter Tschedemnig die Kunst des Druckens.
Luca und Alessandro lernen von ihrem Ausbildner Walter Tschedemnig die Kunst des Druckens. ©Gerty Lang
Ein Beruf mit Zukunft, auch im Zeitalter des Internets.
In der BULU
BULU

LUAG, WAS MA WERA KÜNNT – Drucktechniker

Lustenau. Als Johannes Gutenberg vor mehr als 500 Jahren den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand, war das eine Revolution. Heute ist das Schnee von gestern: Drucker arbeiten am PC und an modernen Maschinen. Das verlangt viel technisches Verständnis. Die beiden Lehrlinge Luca Rolland und Alessandro Hülle stehen in dem Traditionsunternehmen Buchdruckerei Lustenau, welches 1913 gegründet wurde, vor einer großen Maschine. Sie lächeln zufrieden, denn ihr Ausbildner, Walter Tschedemnig, lobt die beiden Auszubildenden sehr. „Die beiden machen ihre Arbeit gut und arbeiten schon recht selbstständig.“ Sie bedienen die kleinere Ausgabe der großen „Heidelberger“. Das ist für die Lehrlinge am Anfang leichter. „Besonders, da wir in der Berufsschule genau die gleiche Maschine haben“, grinsen die beiden. Als Qualitätsgarant für Druckerzeugnisse in Klein- und Großformaten sind die Hauptprodukte Folder, Broschüren, Kataloge, Magazine, Prospekte, Verpackungen, Bücher, Plakate, Blöcke, Etiketten sowie Kleindrucksorten. „Seit kurzem haben wir uns außerdem auf IML (in-mould-labels) bzw. auf die Codierung alphanumerischer Codes spezialisiert“, erzählt Tschedemnig. Die Ausbildung zum Drucktechniker dauert 3 ½ Jahre.

„Meine Berufswahl stand sofort fest, als ich das erste Mal in die BULU kam. Mir hat das Arbeitsklima imponiert“, sagt Luca Rolland schmunzelnd. „Ich lernte den Beruf auf der Lehrlingsbörse in Lustenau kennen. Bei der diesjährigen Börse durfte ich schon selbst den Beruf des Druckers vorstellen.“ Der 18-jährige absolviert sein 2. Lehrjahr. Begeistert erzählt er von seinem Alltag: „Für jeden Auftrag müssen die digitalen Daten geladen werden und dann kann ich die Druckmaschine übernehmen. Farbdaten und Farbeinstellungen müssen stimmen.“ Für Veredelungsverfahren beim Druck muss die Maschine für jedes Produkt neu eingerichtet werden. „Dabei muss man darauf achten, was der Kunde wünscht: ob Lack, Glanz, Matt oder Seidenmatt“, fügt der Ausbildner hinzu. Alessandro ist im 1. Lehrjahr. „Ich wollte immer schon einen Beruf erlernen, der mit Farben zu tun hat. Ich zeichne auch gerne“, lächelt der 16-jährige.

„Es ist einfach ein Erfolgsgefühl, etwas Selbstgedrucktes in Händen zu halten. Angst vor schmutzigen Händen darf man auch nicht haben, denn ab und zu müssen wir auch Kleinigkeiten an der Maschine selbst reparieren.“ Genauigkeit, ein gutes Auge und Farbgefühl sind wichtige Kriterien für den Beruf. „Gut in Mathe zu sein, schadet auch nicht“, lacht Walter, „denn man muss mit Zahlen umgehen können. Etwa für die Nutzenrechnung. Die Arbeitszeit für einen Auftrag unter Betrachtung verschiedener Faktoren wie die Druckgeschwindigkeit, die Auflagenhöhe, das Einrichten der Farben und der Maschine“, erläutert der Ausbildner. Genauso gehört dazu, die Abstimmung der Farbigkeit von Drucksachen mit Kunden und vorgegebene Richtwerte und Standards einzuhalten. Sowohl eigenständiges Arbeiten als auch Rücksprachen mit Kollegen und anderen Abteilungen gehören zum typischen Tagesablauf.

 

Ausbildungsbetrieb

Buchdruckerei Lustenau GmbH

Millennium Park 10

6890 Lustenau

Tel. 05577-82024-0

Mail: info@bulu.at

www.bulu.at

 

 

Was macht den Beruf aus

 

Walter Tschedemnig, Ausbildner

Ich bilde sehr gerne junge Leute aus und kann so mein Wissen weitergeben. Wir sind technisch immer auf dem neuesten Stand, so dass man nach der Lehre eine abgeschlossene Ausbildung auf höchstem Level hat. Voraussetzung für den Beruf ist jedoch technisches Verständnis und Genauigkeit.

 

Luca Rolland, 18, 2. Lehrjahr

Mir gefällt, dass ich schon selbstständig arbeiten darf. Meine Kollegen stehen mir immer mit Rat und Tat zur Seite. Wenn ich die Lehre abgeschlossen habe, stehen mir auch noch Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Aber hier fühle ich mich wohl und kann Erfahrungen sammeln.

 

Alessandro Hülle, 16, 1. Lehrjahr

Kleinere Sachen darf ich auch selbstständig drucken und das erfüllt mich mit Stolz. Ich kenne bereits die Laufrichtung des Papiers und helfe auch beim Farben mischen. Auch lerne ich, wie man Druckplatten einbaut und einrichtet. Die entsprechenden Werte müssen auch während des Drucks kontrolliert werden.

 

 

 

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