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Einbruch mit "Rammbockmethode": Drei Jahre Haft für Litauer

Ein Litauer, der unter anderem an einem Blitzeinbrüchen mit Hilfe der sogenannten "Rammbockmethode" in den Saturn im Europark beteiligt gewesen sein soll, ist am Freitag am Landesgericht Innsbruck zu drei Jahren Haft verurteilt worden.
Bilder vom Einbruch in Saturn

Ein weiterer, ebenfalls angeklagter Landsmann musste nicht mehr vor Gericht erscheinen, da er bereits in Belgien im Gefängnis sitzt. Der 20-Jährige hatte sich teilweise schuldig bekannt. Er soll unter anderem Einbrüche in Elektromärkte in Wels und Salzburg begangen haben. Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig.

“Ich war dumm und wollte mir auf leichte Art Geld verdienen”, sagte der junge Litauer vor dem Schöffensenat aus. 2.000 Litas, umgerechnet rund 580 Euro, habe er pro Einbruch bekommen. Worum es bei den Fahrten ging, habe er oft erst im Auto erfahren. Dieser Version schenkte der vorsitzende Richter Bruno Angerer allerdings keinen Glauben. Es sei nicht nachvollziehbar, dass jemand, der über einen längeren Zeitraum an mehreren solcher Einbrüche beteiligt sei, nicht wisse, worum es dabei gehe. Er sah es auch als erwiesen an, dass der Litauer Teil einer kriminellen Organisation gewesen sei.

Die international agierende Bande soll aus etwa 35 Mitgliedern bestehen und hierarchisch organisiert sein. Die Vorgehensweise sei bisher immer die selbe gewesen: Die Täter stahlen ein Auto und rasten damit in die Auslage eines Elektrogeschäftes, das sie zuvor ausgekundschaftet hatten. Innerhalb von einer bis eineinhalb Minuten räumten sie dann systematisch das Geschäft leer, wobei sie es meist auf bestimmte Waren wie Kameras oder kleinere, elektronische Geräte wie Navigationsgeräte oder Mobiltelefone abgesehen hatten.

Bei den Einbrüchen in Salzburg und Wels wurden so innerhalb kürzester Zeit Artikel im Wert von mehr als 88.000 beziehungsweise mehr als 60.000 Euro erbeutet. Der 20-Jährige Litauer soll einer der sogenannten “Soldaten” gewesen sein, die die Einbrüche ausführten, zusätzlich gab es laut Staatsanwaltschaft noch vier Bosse, die die Taten planten sowie “Gruppenführer”, die sie koordinierten.

Bereits im September mussten sich vier Litauer wegen solcher Blitzeinbrüche in Wels, Salzburg und Innsbruck am Innsbrucker Landesgericht verantworten. Sie wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Bande soll europaweit, unter anderem in den Niederlanden, Spanien und Schweden, agiert haben.

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