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Einbruch bei Landespolizeikommandanten Karl Mahrer

Offenbar sind auch hochrangige Polizeifunktionäre vor Einbrüchen nicht gefeit. Opfer ist der Wiener Landespolizeikommandant Karl Mahrer - in seine Wohnung wurde eingebrochen.

“Meine Wohnung ist gut gesichert.” Das sagte der Wiener Landespolizeikommandant Karl Mahrer am 19. März dieses Jahres in einem Interview mit der “Kronenzeitung”. Am Dienstag war sie das offenbar nicht gut genug: Wie die Polizei einen Bericht des “Kurier” (Mittwochausgabe) bestätigte, haben Einbrecher gestern das Domizil des Landespolizeikommandanten in Wien-Landstraße aufgebrochen.

“Die Tat muss tagsüber passiert sein”, sagte Polizeisprecher Major Hans Golob der APA. “Sie wurde am Abend entdeckt, als die Familie heimkam.” Mahrers Appartement sei im übrigen nicht das einzige in dem Haus, welches die Einbrecher öffneten. Details bezüglich Art und Höhe der Beute nannte der Sprecher nicht. Der Landespolizeikommandant wolle dazu zur Wahrung seiner Privatsphäre keine Aussagen treffen. Dem Vernehmen nach soll es sich um Bargeld und Schmuckstücke handeln, wie der “Kurier” berichtete.

Auch wie gut die Wohnung gesichert war, wollte Golob nicht sagen. Auch hier wolle Mahrer unter Verweis auf seine Privatsphäre keine Aussage treffen. Im “Kurier” hieß es dazu: “Dem Vernehmen nach hatte Mahrer zwar eine Sicherheitstür, offenbar hat aber der Türrahmen der Gewalt nicht standgehalten.”

Der Fall werde “wie bei jedem anderen Bürger auch behandelt”, betonte Golob. Zuständig sei die Außenstelle Zentrum-Ost des Landeskriminalamtes, die Tatortarbeit werde vom zentralen Assistenzdienst geleistet. Hinweise auf die Einbrecher habe es bisher nicht gegeben.

Der Sprecher sagte, die Polizei werde ihre Schwerpunktaktionen gegen die Einbruchskriminalität unverändert fortsetzen. Mahrer selbst stand am Mittwoch nicht für ein Interview zur Verfügung, auch nicht vor dem Hintergrund der erst gestern bekanntgewordenen Zahlen, wonach Einbrüche in Wohnungen im ersten Quartal des Jahres um ein Viertel, in Einfamilienhäuser sogar um beinahe 60 Prozent gestiegen seien.

Der Landespolizeikommandant dazu: “Ich bitte um Verständnis, dass ich dazu keine Interviews gebe, weil es sich dabei um eine Geschichte handelt, die meinen höchstpersönlichen Lebensbereich betrifft.” Die Frage, ob sich Mahrer die Geschichte für seine am Mittwoch erstmals in der U-Bahnzeitung “Heute” erschienene wöchentliche Kolumne aufheben wolle, wies Golob entschieden zurück. Zur Einbruchssituation in Wien allgemein wurde auf die am Wochenende bevorstehende Veröffentlichung der Kriminalstatistik verwiesen.

Mahrer ist bereits der dritte “Prominente” aus dem Innenressort und nachgeordneten Dienststellen innerhalb von nicht einmal neun Monaten, der Opfer von Verbrechern wurde. Im vergangenen August war der zu diesem Zeitpunkt amtsführenden Direktorin des Bundeskriminalamtes, Andrea Raninger, ihr Auto gestohlen worden. Nur wenige Tage später war Innenministerin Maria Fekter (V) selbst an der Reihe: In einem Wiener Innenstadtlokal wurde ihr die Handtasche mit zwei Handys, Kreditkarten und Ausweisen entwendet.

Eine Aussendung der FPÖ folgte am Mittwoch prompt: “Somit scheitern sogar die Spitzen der Sicherheitspolitik daran, sich selbst zu schützen, geschweige denn die Bevölkerung”, so FP-Sicherheitssprecher Harald Vilimsky. Der Freiheitliche sprach auch davon dass “nach dem Einbruch in Mahrers Wohnung nicht wie üblich eine, sondern gleich zwei Tatortgruppen sofort zur Stelle waren, also sechs Mann hoch, und die ganze Angelegenheit polizeiintern zur Verschlusssache erklärt wurde”. Dazu sagte Golob auf Anfrage der APA: “Ich weiß nichts von zwei Tatortgruppen.” Normalerweise fahre eine Tatortgruppe des Assistenzdienstes sowie eine Ermittlergruppe der zuständigen Außenstelle des Landeskriminalamtes zu einem Einbruchsschauplatz. Das sei wohl auch in diesem Fall so gewesen.

 

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