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Einbrechern den Riegel vorschieben

&copy Holzforschung Austria
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Was Diebe lockt, sind Wertgegenstände. Was von einem Einbruch abhalten kann, sind gut gesicherte Einstiegs-Möglichkeiten.

Einbrecher sind trickreiche Erfinder. In Frankreich und Holland hat sich eine neue Einbruchstechnik etabliert: Die Täter bohren ganz gezielt Fenster an und öffnen sie. Genauso Türen mit Panikverriegelungen, bei denen mit einem kleinen Loch zum Drücker durchgegriffen wird. Und frei ist der Weg für den Diebstahl.

Holzforschung Austria
Neue Tricks

“Neue Einbruchsmethoden wie diese werden möglichst rasch in die europäische Normung eingearbeitet”, erklärt DI Martin Wieser von der “Holzforschung Austria”. Als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Einbruchhemmung im Österreichischen Normungsinstitut ist er seit sechs Jahren für praxisnahe Normung im Einbruchsbereich zuständig.

Erstmals in den 1980er Jahren entwickelten findige Firmen Sicherheitsschlösser, Balken und Zylinder. Die dazu erarbeitete Norm war einfach und sagte nur: Welches Schloss leistet mehr Widerstand. Heute hat das Dokument elf Seiten und unterscheidet sechs Klassen: ganz nach der Praxis der Einbrecher, ob sie mit körperlicher Gewalt, mit Stemmeisen oder gar leistungsfähigen Elektrowerkzeugen ans Werk gehen. Rundherum sind noch etwa 20 Detail-Normen für Beschläge, Verglasungen oder Angriffe mit Schusswaffen entwickelt worden.

Harte Fakten

Eingangstüren, Terrassentüren, Fenster und Kellerschächte sind laut Innenministerium die größten Schwachstellen an Gebäuden. 21.227 Einbrüche in Privatbereiche zählt die Kriminalstatistik im letzten Jahr. Heuer sind es weniger. Trotzdem wurde von Januar bis März täglich 86-mal in Österreich eingebrochen. 53-mal davon allein in Wien.

Jede Erschwernis hilft

Die Tendenz ist rückläufig, doch das Innenministerium empfiehlt, hochwertige Schlösser und Schließzylinder einzubauen, Terrassentüren mit Rollbalken und Scherengitter zu sichern und Bewegungsmelder anzubringen. Denn: Jede Erschwernis könnte den Täter abhalten.

Trotz ausgefeilter Normen, ist eines unvermeidbar: Ein Einbruch wird nie gänzlich auszuschließen sein, man kann sich jedoch davor besser und wirkungsvoller schützen.

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