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Ein Stück Unabhängigkeit schenken

Menschen mit Beeinträchtigungen den Alltag im öffentlichen Verkehr zu erleichtern ist das Ziel des Projekts „Mitanand mobil!“.
Menschen mit Beeinträchtigungen den Alltag im öffentlichen Verkehr zu erleichtern ist das Ziel des Projekts „Mitanand mobil!“. ©Laurence Feider
Schüler des BGD suchen Freiwillige für ein Mobilitätsprojekt mit der Lebenshilfe.
Mitanand mobil

Dornbirn. Herr H. freut sich immer schon auf den Montagabend, denn dann steht das Training im Tanzhaus in Hohenems auf dem Programm. Hier treffen sich Menschen mit und ohne Behinderung zum gemeinsamen Tanztraining. Das einzige Problem: Herr H. wohnt in Feldkirch und ist aufgrund seiner Beeinträchtigung nicht in der Lage, alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Nur wenn jemand Herrn H. begleitet, kann er am Tanztraining teilnehmen.

Selbstbestimmte Mobilität

Freiwillige, die Menschen wie Herrn H. im öffentlichen Verkehr begleiten und unterstützen, sucht ein Mobilitätsprojekt des BG Dornbirn in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Vorarlberg. Seit Beginn des Schuljahrs arbeiten Schüler der siebten Klassen im Rahmen des Unterrichtsmoduls „Sozialkompetenz“ am Projekt „Mobilitäts-Netzwerk“. Ziel des Projekts mit dem Titel „Mitanand mobil“ ist es, einen Freiwilligenpool zu gründen, durch den Menschen mit Behinderungen bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln begleitet und unterstützt werden. Nach Möglichkeit, sollen die Menschen nur so lang begleitet werden, bis sie selbstständig in der Lage sind die Öffis zu nutzen.

Projektmanagement

„Wir sind der Meinung, dass auch beeinträchtigte Personen die Möglichkeit haben sollten, sich frei und unabhängig im Alltag zu bewegen“, so Gymnasiastin Katharina. Um sich in die Lebenswelt von Menschen mit Beeinträchtigung hineinzudenken, haben die Schüler im Herbst an verschiedenen Aktivitäten der Lebenshilfe teilgenommen. Bei einem Rollstuhlkurs des ÖZIV haben sie erlebt, wie schwierig der Alltag mit Behinderung ist. Im nächsten Schritt haben sich die Schüler Strategien für die Umsetzung des Projekts überlegt. Gemeinsam haben sie einen Folder erarbeitet, einen Kurzfilm gedreht und Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Ihr Projekt haben sie unter anderem bei der monatlichen Projektwerkstatt der Stadt Dornbirn in der Stadtbücherei vorgestellt.

Freiwillige finden

Jetzt geht es darum Menschen anzusprechen und für das Projekt zu gewinnen. „Jeder, der seine Zeit zur Verfügung stellen möchte – ob für regelmäßige Begleitungen beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit oder punktuelle Termine und Freizeitaktivitäten – kann sich melden“, erklärt Sara. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich – koordiniert und begleitet wird das Freiwilligen-Netzwerk von der Lebenshilfe Vorarlberg. „Unser Ziel ist, es das Netzwerk erfolgreich zu initiieren und mit Ende des Schuljahrs in die Hände der Lebenshilfe zu übergeben“, so Jacqueline.

Interessiert?

Wer das Projekt der Jugendlichen unterstützen möchte oder jemanden kennt, der viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist und Begleitung anbieten würde, kann sich bei Christine Frick vom Vereinsmanagement der Lebenshilfe melden. Kontakt: christine.frick@lhv.or.at oder Tel 05523 506.

Infos zum Mobilitätsprojekt „Mitanand mobil!“ findet man auch auf der Website des Bundesgymnasiums Dornbirn unter www.bgdornbirn.at/modul-sozialkompetenz.html und unter www.lebenshilfe-vorarlberg.at – hier ist auch der von den Schülern gedrehte YouTube Film verlinkt.

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