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Ein Jahr Parkpickerl in ganz Wien: Stadträtin Sima zieht Bilanz

Verkehrsstadträtin Ulrike Sima (SPÖ) zeiht ein Jahr nach der Einführung des wienweiten Parkpickerls eine positive Bilanz.
Verkehrsstadträtin Ulrike Sima (SPÖ) zeiht ein Jahr nach der Einführung des wienweiten Parkpickerls eine positive Bilanz. ©APA/HERBERT PFARRHOFER/HELMUT FOHRINGER
Wiens Verkehrsstadträtin Ulrike Sima (SPÖ) zieht knapp ein Jahr nach der Einführung des flächendeckenden "Parkpickerls" in der Bundeshauptstadt Wien positive Bilanz.
Parkscheine in Wien werden 2023 teurer

"Mit der wienweiten Pickerl-Einführung haben wir jede Menge Platz im öffentlichen Raum gewonnen, sowohl den Autopendlerverkehr als auch den Parkplatzsuchverkehr deutlich reduziert und damit einen Meilenstein für den Klimaschutz erreicht", sagte Sima am Mittwoch in einer Aussendung.

Ein Jahr Parkpickerl in ganz Wien: Stadträtin Sima (SPÖ) zieht Bilanz

Analysen würden zudem zeigen, dass deutlich weniger Autos ohne Wiener Kennzeichen in der Stadt seien. Auch eine "spürbare Reduktion der Stellplatzauslastung in den Erweiterungsbezirken" sei Folge der Einführung. Dadurch sei laut Sima mehr Platz für Begrünungs- und Entsiegelungsprojekte oder den Radverkehr entstanden.

Am 1. März 2022 wurde ganz Wien zur Kurzparkzone

Am 1. März 2022 wurde die Parkraumbewirtschaftung auf ganz Wien ausgedehnt. Seitdem gilt in allen Bezirken eine Kurzparkzone. Eine Ausnahme davon gibt es nur für Bewohnerinnen und Bewohner, die über ein eigenes Fahrzeug verfügen. Sie können seither das "Parkpickerl" - auch online - für zehn Euro pro Monat beantragen. Die Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung fließen, so die Stadt, direkt in den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel. Pendlern wird generell empfohlen, Park & Ride Anlagen zu nutzen.

Sima sieht bei einheitlicher Wiener Regelung zum Parken nur Vorteile

Sima sieht in der nun seit knapp einem Jahr einheitlichen Wiener Regelung einen Vorteil. Zuvor seien Autofahrerinnen und Autofahrer in Bezirken mit "Parkpickerl" auf angrenzende Bezirke ausgewichen, wo noch gratis geparkt werden konnte. Dies habe in den betroffenen Gebieten für Probleme gesorgt. Mit der Einführung des flächendeckenden "Parkpickerls" wurden auch die Bezirke Floridsdorf, Donaustadt, Liesing und Hietzing in die Parkraumbewirtschaftung integriert. In Simmering wurde nun auch jener Teil aufgenommen, der bisher unbewirtschaftet war.

Oppositin zieht keine so positive Bilanz zum Wiener Parkpickerl

Eher nicht ganz so positiv fällt die diesbezügliche Bilanz der Opposition aus. Die Stadt habe nur ein veraltetes Modell fortgesetzt, beklagte der Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer. Er sprach sich für eine generelle Reform aus: "Was wir brauchen, sind mehr Lenkungseffekte, eine Vereinfachung sowie einen Digitalisierungsschub." Als Sofortmaßnahme empfahl er unter anderem eine Verringerung der Gültigkeit der Kurzparkzone in den Außenbezirken auf 19.00 statt 22.00 Uhr.

"Ein Jahr Parkpickerl, und noch immer ist nichts mit den leer gewordenen Stellflächen passiert"

"Ein Jahr Parkpickerl, und noch immer ist nichts mit den leer gewordenen Stellflächen passiert", kritisierten die Grün-Abgeordneten Heidi Sequenz und Kilian Stark. Schon vor einem Jahr habe man gefordert, dass leerstehende Parkplätze in den Bezirken Simmering, Hietzing, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing mit Bäumen bepflanzt, Radwege gebaut oder mehr Radständer in Parkspuren errichtet würden. Passiert sei nichts, man finde noch immer oft eine leere Betonfläche vor.

FPÖ-Verkehrssprecher nahm Kontrollen und Strafen ins Visier

FPÖ-Verkehrssprecher Toni Mahdalik nahm die Kontrollen bzw. Strafen ins Visier. Er sprach von einem "Raubzug durch die Geldbörsel der Autofahrer". Denn gestraft würde nun auch in Siedlungsgebieten ohne Gehsteige oder mit zu schmalen Straßen, wo jahrzehntelang ohne Bedenken und Verkehrsbehinderungen geparkt worden sei, kritisierte Mahdalik.

(APA/Red)

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