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Ein Jahr Flüchtlingskrise in Salzburg: Das ist passiert

Salzburg wurde im Zuge der Flüchtlingskrise zur Drehscheibe.
Salzburg wurde im Zuge der Flüchtlingskrise zur Drehscheibe. ©FMT-Pictures/MW/Archiv
Die Flüchtlingskrise in Salzburg jährt sich: Am 31. August des Vorjahres trafen plötzlich 2.000 Migranten am Salzburger Hauptbahnhof ein. Es folgten chaotische Wochen und Monate, wir geben einen Rückblick auf die Ereignisse.
2.000 Flüchtlinge am Bahnhof
Flüchtlingsmarsch zur Grenze
Hauptbahnhof vor Sperre
Logistik wird ausgebaut
Quartiere auf "standby"
Camp Asfinag stillgelegt

In der Nacht auf den 1. September 2015 trafen am Salzburger Hauptbahnhof rund 2.000 Flüchtlinge mit Zügen aus Ungarn ein. Sie alle hatten ein Ziel: Die Weiterfahrt nach Deutschland. Plötzlich waren viele helfende Hände gefordert, die Salzburger zeigten große Hilfsbereitschaft. Freiwillige, das Rote Kreuz und die ÖBB betreuten die Migranten, verabreichten Getränke, Obst, Decken und Hygieneartikel.

Land Salzburg richtet Krisenstab ein

Auch ein Krisenstab wurde vom Land Salzburg eingerichtet. Der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) erließ außerdem eine Notverordnung, die die Kostenübernahme der Versorgung der Flüchtlinge sicherstellte.

Flüchtlingskrise: Salzburg wird zur Drehscheibe

In den darauffolgenden Septemberwochen kamen täglich hunderte Flüchtlinge in Salzburg an, der Hauptbahnhof platzte aus allen Nähten. In der Bahnhofstiefgarage wurde vorübergehend ein Quartier für die Flüchtlinge eingerichtet, die Lage war äußerst angespannt, der Bahnhof stand kurz vor der Sperre. Salzburg wurde zur Drehscheibe für weiterreisende Flüchtlinge in Richtung Deutschland.

Züge und Busse in Richtung Deutschland

Mit Zügen und Bussen wurden die Migranten nach Deutschland gebracht. In Freilassing kam es dabei immer wieder zu längeren Wartezeiten, da die Züge von der deutschen Polizei genau kontrolliert wurden. Das wirkte sich auch auf die Situation am Salzburger Hauptbahnhof aus, wo täglich mehrere hundert Flüchtlinge ankamen. Ein Notquartier in Kasern mit 400 Plätzen sollte den Hauptbahnhof entlasten.

Deutschland führt Grenzkontrollen ein

Aufgrund des ungebrochenen Zustroms führte Deutschland am 13. September 2015 Grenzkontrollen ein. Österreich zog tags darauf nach und schickte Soldaten an die Grenzen. Die Lage am Salzburger Hauptbahnhof drohte zu kollabieren. Für Aufregung sorgte ein eigenständiger “Flüchtlingsmarsch” Ende Oktober vom Salzburger Hauptbahnhof zum Grenzübergang nach Freilassing.

Salzburg baut Logistik aus

Die Versorgung der Flüchtlinge in der Stadt Salzburg wurde daraufhin weiter ausgebaut. Es entstanden neue Notquartiere, an der Abfertigungsstelle bei der Saalachbrücke wurden Betten und Zelte aufgestellt. Zur Betreuung der Flüchtlinge nach ihrer Ankunft am Hauptbahnhof wurde im Bereich Lastenstraße eine abgezäunte Abfertigungszone mit einem Aufenthaltszelt und Bürocontainern errichtet. Auch die Kapazität des Quartiers in Liefering wurden erhöht.

Quartiere auf “standby” geschaltet

Bis Anfang November wurde die Bahnhofstiefgarage als Notquartier verwendet. Mit der Unterbringung tausender Flüchtlinge in Notquartieren und dem Transport nach Deutschland, entstand eine regelrechte Infrastruktur. Bis März 2016 hielt der Zustrom an, danach entspannte sich die Lage zusehends. Die Quartiere in Salzburg wurden nach und nach auf “standby” geschaltet.

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