AA

Ein grün-weißer Flirt oder mehr

72 Stunden verbleiben für einen möglichen Wechsel von Sascha Boller von der Austria aus Lustenau zum SK Rapid.

In den kommenden zwei Tagen könnte sich für Sascha Boller noch ein Fußballtraum erfüllen. Der 27-jährige Offensivspieler könnte sich über den Umweg Österreich doch noch in einer höchsten Spielklasse etablieren. Was dem Pforzheimer in Deutschland sowohl bei Hoffenheim als auch bei der Eintracht aus Frankfurt verwehrt geblieben ist. Boller konnte sich jeweils nicht in den Bundesliga-Teams etablieren. Der Deutsche wagte den Schritt zurück und begegnete im Dress von Reutlingen Austria-Lustenau-Präsident Hubert Nagel. Der Chef der Grün-Weißen war gerade auf Spielersuche, sah den dribbelstarken mit der Langhaarmähne und war sofort überzeugt. „Ich will ihn haben“, sagte Nagel damals. Gut 14 Monate später könnte sich das damalige Schnäppchen als wertvolle Aktie erweisen. Denn Boller, der im Winter seinen Vertrag in Lustenau bis Juni 2013 verlängert hatte, steht auf der Wunschliste des SK Rapid ganz weit oben. Kein Wunder, erzielten die Grün-Weißen aus Wien doch nun schon die vierte Partie in Folge kein Tor. Da würde ein Mann wie Boller sehr gut ins Konzept passen. Mit sieben Vorlagen ist er die Nummer eins der Assist­geber in der laufenden Erste-Liga-Saison. Und durch seine emotionale Art, den Fußball zu zelebrieren, würde er gut in das Gesamtpaket des österreichischen Rekordmeisters passen. Zumal die Hütteldorfer noch immer Probleme mit ihren Fans haben. Auch gestern in der Partie in Salzburg gab es noch immer keine organisierte Unterstützung durch die Rapid-Anhänger. Und das trotz Aussprache und Werbe­einschaltungen. Auch deshalb wäre ein Neueinkauf vor dem Ende der internationalen Transferzeit wohl ein hilfreiches Instrument, um die Fans wieder auf die Seite des Klubs zu bekommen.

Am Zug ist nun Rapid

In Lustenau hat das Interesse am Offensivstar bei Präsident Hubert Nagel keine Hektik ausgelöst. Der 60-Jährige weiß, was er an seinem Deutschen hat. Deshalb gibts Boller nur bei einem guten Gegen­geschäft – die VN berichteten. Laut Sky Austria soll das Angebot aus Wien derzeit wie folgt aussehen: 200.000 Euro Ablöse plus Stürmer Rene Gartler als Zugabe (25). „Dann wissen Sie mehr als ich“, lautete die Antwort von Rapid-Trainer Peter Schöttel, angesprochen auf das Angebot. Allerdings verhehlte der Coach nicht, dass Boller für ihn ein „sehr interessanter Spieler“ ist. „Mir ist er schon im Vorjahr aufgefallen“, verriet Schöttel im Fernsehen vor dem Spiel in Salzburg. Ein Abgang von Boller würde bei der Austria einen Ausländerplatz frei machen. Diesbezüglich soll Nagel bereits seine Fühler Richtung Spanien ausgestreckt haben. Auch Boller selbst lässt sich nicht verrückt machen. „Das Interesse ist doch nur positiv, warum sollte es mich belasten?“ Vielmehr genoss er nach dem mageren 0:0-Heimremis das fußballfreie Wochenende und machte sich Gedanken über die wenig berauschenden Leistungen in den letzten vier Spielen im Reichshofstadion. „Ich denke, die Derbyniederlage hat uns mehr zugesetzt, als wir erst dachten.“ Und Rapid? „Spielt in der höchsten Liga, das ist mein Ziel. Ein super Klub.“

(VN-cha)

  • VIENNA.AT
  • Fußball
  • Ein grün-weißer Flirt oder mehr
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen