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Ein Dorf greift zur Schaufel

Mellauer schaufelten gemeinsam Schnee in die Piste: Jetzt laufen alle Lifte. Schreiben Mellau SchneeschaufelnWo man wie Skifahren kann

„Nur wenn wir alle jetzt zusammenhalten, können wir Gästen und Einheimischen eine gute Piste bieten.” Mit seinem ehrlichen Mail an die örtlichen Hoteliers und Pensionsbetreiber appellierte der Mellauer Bergbahnen-Geschäftsführer Tone Fink an den Zusammenhalt im Dorf. Mellau ist seit dem Wochenende der Schauplatz einer bewegenden Geschichte – wie aus einer anderen Zeit.

Alle helfen zusammen

Das warme Wetter hat auch im Mellauer Skigebiet Spuren hinterlassen. „Mit der Beschneiungsanlage konnten wir zumindest auf die Piste 1 an der Rossstelle gute Verhältnisse bieten”, so Fink. Doch bei den anderen Anlagen war an Betrieb nicht zu denken – zu wenig Schnee.

Am Weihnachtswochenende bat Tone Fink zunächst seine Mitarbeiter und die Skilehrer zum Schaufel-Einsatz. Weil Raupen bei so wenig Schnee Landschaftsschäden anrichten, sollten die Helfer den Schnee der umliegenden Wiesen händisch auf die Piste schieben.

„Weil wir nach und nach mehr Anlagen öffnen konnten, wurden es aber immer weniger Helfer”, sagt Fink. Deshalb hat sich der Geschäftsführer am Abend des Stefanstags für das Mail an die Tourismusbetriebe entschieden: „Wir ersuchen um Mithilfe, damit unsere Gäste in Mellau bleiben können. Es ist notwendig, dass laufend Schnee in die Pisten eingeschaufelt wird”, schrieb Fink.

„Da muss man helfen”

Hans Dorner ist einer der Freiwilligen, ein „Schuflar”, wie er selbst schnaufend auf der Piste feststellt. Lang überlegen musste der Mellauer Vizebürgermeister nicht: „In dieser Situation muss man helfen.”

Gemeinsam mit einem guten Dutzend freiwilliger Helfer schiebt er jetzt schon den ganzen Tag Schnee in die Piste. Mit halbierten Kunststoffrohren haben die Männer Rutschbahnen gebaut, um das gefragte Weiß in die Piste zu bekommen. Vor allem an den Sechser-Sesselliften Suttis und Wildgunten braucht es viel Schnee. Hoteliers, Liftgesellschafter und Pensionsbesitzer arbeiten Hand in Hand.

„Konditionell ist die Schauflerei für einen Wälder überhaupt Problem, weil man bei uns hie und da eine Schaufel in die Hand nehmen muss”, lacht Dorner. Er will auch in den nächsten Tagen mithelfen.

Dankbar

„Nur durch den Großeinsatz aller Helfer ist es möglich, dass seit Mittwochmittag alle Anlagen im Skigebiet laufen”, bedankt sich Skilift-Geschäftsführer Tone Fink. „Wir leben momentan von einem Tag auf den anderen – aber für die nächsten paar Tage schaut es ganz okay aus.”

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