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Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Erika Pluhar

Toleranz im Denken und Handeln: Am 10. November zeichneten der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) und der Fachverband der Buch- und Medienwirtschaft Erika Pluhar im Wiener Rathaus mit dem Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels aus.

„Erika Pluhar hat immer Haltung bewahrt und immer Haltung gezeigt“, ehrte der Kulturstadtrat der Stadt Wien, Andreas Mailath-Pokorny, die Preisträgerin für ihr Engagement für Toleranz und ein friedliches Miteinander. „Toleranz hat viele Gesichter“, betonte HVB-Präsident Gerald Schantin im Anschluss: „Erika Pluhars Weg zur Anerkennung und Toleranz für ihre Mitmenschen und gesellschaftliche Randgruppen führte immer wieder über ein unaufdringliches, stilles, aber umso konsequenteres Auftreten zum Ziel.“

„Ihr Weg, Ihr Auf-dem-Weg-Sein war immer mutig, voll Sinn und voll Würde. Und Sie haben in all Ihrem Suchen, im Voranschreiten, sich Wehren, Kämpfen nie Ihr Lachen verloren“, so Kulturministerin Claudia Schmied in ihrer Laudatio für Erika Pluhar. Die Autorin, Sängerin und Schauspielerin bedankte sich für die hohe Auszeichnung mit einer berührenden Rede: „Der heutige Ehrenpreis bedeutet für mich mehr als alle vorangegangenen Ehrungen, weil dieser Preis auch meinen Büchern, meinem Schreiben gilt.“ Und weiter: „Ich bin in keiner Weise tolerant. Jede Form von Fundamentalismus hat mich zum Gegner. Aber ich bekriege nicht – ich bekämpfe. Ich wäre gerne in der Lage zu verändern und zu versachlichen, jedoch nie um den Preis des Wegschauens.“

Nach der Verleihung des Ehrenpreises durch den Obmann des Fachverbandes der Buch- und Medienwirtschaft der WKÖ, Michael Kernstock, und HVB-Präsident Gerald Schantin lud der Residenz Verlag zu einem Imbiss.

Erstmals wurde der Preis 1990 an Milo Dor vergeben, weitere Preisträger waren Viktor Frankl, Inge Merkel, Kardinal Franz König, Gerhard Roth, Simon Wiesenthal, Hugo Portisch, H. C. Artmann, Christine Nöstlinger, Sir Peter Ustinov, Josef Haslinger, Karl-Markus Gauß, Ilse Aichinger, Konrad Paul Liessmann, Erich Hackl, Barbara Frischmuth, Klaus Wagenbach, Martin Pollack und Paul Lendvai.

Erika Pluhar, 1939 in Wien geboren, war nach ihrer Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar bis 1999 Schauspielerin am Burgtheater. Sie textet und interpretiert Lieder, hat Filme gedreht und zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter Marisa. Rückblenden auf eine Freundschaft (1996), Am Ende des Gartens. Erinnerung an eine Jugend (1997) und die Romane Matildas Erfindungen (1999), Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation? (2001), Die Wahl (2003) und Reich der Verluste (2005). Zuletzt erschienen PaarWeise (2007), der Roman Er (2008) und eine Sammlung ihrer Liedtexte mit dem Titel Mehr denn je (2009, alle drei Residenz Verlag).

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