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Ehrenamtlich, aber nicht umsonst

Die Hospizbewegung Vorarlberg wird von über 200 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen getragen. Der Einsatz der Männer und Frauen ist enorm.

„Es ist eine erfüllende Erfahrung für mich, anderen Menschen in den schwersten Stunden ihres Lebens beistehen zu können“, so Sieglinde Wiederin aus Nüziders, eine von über 200 Frauen und Männern, die ehrenamtlich für die Hospizbewegung Vorarlberg arbeiten. Der Einsatz der Männer und Frauen ist enorm. Allein im Jahr 2002 leisteten sie 18.325 ehrenamtliche Stunden, davon 12.120 in Hospiz-Begleitungen.

Doch die 50jährige Hausfrau und Mutter dreier erwachsener Kinder ist voller Energie und will sich auch weiterhin für die Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen engagieren. „Das Thema Tod begleitet mich schon seit 20 Jahren. Damals pflegte ich zuhause meine Schwiegermutter bis zu ihrem Tod. Das war ein trauriges, aber sehr bewegendes Erlebnis. Jahre später starb mein Vater, auch ihn begleitete ich in seinen schwersten Stunden,“ so Sieglinde Wiederin. Damals war das Thema Hospiz im Ländle noch nicht so präsent wie heute, doch sie verfolgte die Entwicklung dieses Themas genau und als 1979 die Bludenzer Hospiz-Gruppe der Caritas gegründet wurde, war für Frau Wiederin klar, dass sie sich als ehrenamtliche Mitarbeiterin in den Dienst dieser schweren, aber guten Sache stellt. 1997 machte sie die sechsmonatige Ausbildung und seither hat sie schon vielen Menschen geholfen und begleitet.

„Ganz am Anfang begleitete ich einen 29jährigen Mann, der schließlich an Magenkrebs gestorben ist. Das war eine sehr bewegendes und auch belastendes Erlebnis.“ Doch die Caritas unterstützt die freiwilligen HelferInnen, wo es geht. Supervision, professionelle Betreuung und Gespräche mit KollegInnen helfen, das Erlebte besser zu verarbeiten.

„Leben bis zuletzt“

Die Hospizbewegung setzt sich international dafür ein, dass kranke Menschen mit einer begrenzten Lebenserwartung jede Unterstützung bekommen, die sie benötigen, um ein würdevolles „Leben bis zuletzt“ zu ermöglichen. Und das unabhängig davon, ob sie zuhause leben oder betreut werden, ob sie gerade im Krankenhaus versorgt werden oder in einem Senioren- oder Pflegeheim wohnhaft sind.

In Ergänzung zu ärztlicher Behandlung, pflegerischer Betreuung und spiritueller Begleitung bietet die Hospizbewegung Vorarlberg fachkundige Beratung sowie psycho-soziale Begleitung durch geschulte ehrenamtliche MitarbeiterInnen an. „Unsere MitarbeiterInnen sind sensiblen und aufmerksame BegleiterInnen und entlasten PatientInnen und Angehörige in dieser schwierigen Lebensphase. Sie begleiten PatientInnen und Angehörige zuhause, im Krankenhaus und im Senioren-/Pflegeheim“, so Karl Bitschnau, Leiter der Hospizbewegung Vorarlberg.

Hospizbewegung Vorarlberg NEU

Seit Jahresbeginn vereint die Hospizbewegung neben den sechs ambulanten Teams auch die sieben Teams der Krankenbegleitung unter dem gemeinsamen Dach „Hospizbewegung Vorarlberg“. Somit stehen in Vorarlberg über 200 (!) gut ausgebildete ehrenamtliche Hospiz-BegleiterInnen für die Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen zur Verfügung. Zudem wird dadurch ermöglicht, dass die Durchlässigkeit zwischen Betreuung zuhause, im Krankenhaus und im Pflegeheim verbessert wird.

Derzeit gibt es ehrenamtliche BegleiterInnenteams an den Krankenhäusern Bregenz, Dornbirn, Hohenems, Rankweil, Feldkirch, Gaisbühel und Bludenz sowie in den Regionen Bregenz, Dornbirn, Bregenzerwald, Götzis/Rankweil, Feldkirch und Bludenz.

Noch Ausbildungsplätze frei

Der nächste Ausbildungskurs für künftige ehrenamtliche Hospiz-BegleiterInnen startet im Jänner 2004. Einige wenige Plätze sind noch frei. Besonders für das Krankenhaus-Team in Bregenz und für das ambulante Team in Feldkirch suchen wir noch BewerberInnen. Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt mit der Hospizbewegung Vorarlberg auf. Bitte wenden Sie sich an: Grit Frick, Tel.: 05522/200-1100 oder hospiz@caritas.at.

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