Als Amida M. mit ihrem Kind und einer Freundin gegen 7.30 Uhr einen Behördenweg erledigen und den Buben anschließend in den Kindergarten bringen wollte, attackierte sie ihr Ehemann. Er dürfte sich vor dem Frauenhaus in der Simmeringer Hauptstraße auf die Lauer gelegt gehabt haben.
Laut Anklage stach er ihr vor zahlreichen Augenzeugen ein Messer mit einer Klingenlänge von 30 Zentimetern mehrmals von hinten in den Körper. Die 34-Jährige hatte keine Überlebenschance. Sie verblutete noch am Tatort.Der Fall hatte für Diskussionen gesorgt und die Frage aufgeworfen, ob die Justiz der Frau den erforderlichen Schutz vor ihrem als Gewalttäter amtsbekannten Noch-Ehemann – die beiden lebten in Scheidung – verwehrt hatte.
Mann bereits wegen Körperverletzung angezeigt
Die 34-Jährige hatte gegen den Arbeiter bereits im September 2012 Anzeige erstattet, nachdem er sie in der ehelichen Wohnung geschlagen hatte. Beeindruckt dürfte das den 53-Jährigen wenig haben – eine zweite Anzeige wegen Körperverletzung erfolgte. Die Frau hatte auch ein Betretungsverbot für die Wohnung und ihren Arbeitsplatz erwirkt. Sie war als Kellnerin in einem Lokal beschäftigt.
All das hielt den Mann aber nicht davon ab, weiter die Nähe seiner Frau zu suchen und dabei handgreiflich zu werden. Nach neuerlichen Schlägen zog sie schließlich ins Frauenhaus. Dabei führte die Staatsanwaltschaft zu diesem Zeitpunkt gegen den Mann bereits ein Verfahren wegen fortgesetzter Gewaltausübung.
(APA)