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EGT der Vorarlberger Sparkassen brach 2008 um 75 Prozent ein

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) der Vorarlberger Sparkassen ist 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 75,5 Prozent eingebrochen.

Der Rückgang von 30,3 Mio. auf 7,4 Mio. Euro ist laut Gruppensprecher Werner Böhler, Vorstandsvorsitzender der Dornbirner Sparkasse, vor allem auf Wertberichtigungen bei Wertpapieren zurückzuführen.

Das Vertrauen der Kunden sei jedoch nach wie vor gegeben, was Zuwächse bei Neukunden und Kundeneinlagen belegten. Man sehe daher dennoch ein “gesundes Wachstum”, hieß es am Montag bei der gemeinsamen Bilanzpressekonferenz.

Das Betriebsergebnis 2008 nahm um zwölf Prozent auf 47,4 Mio. Euro ab, Grund dafür waren sinkende Zinsmargen. Die Liquiditätsaufschläge seien zudem nicht in vollem Ausmaß an die Kunden weitergegeben worden, so Böhler. Auch im Provisionsgeschäft habe man Rückgänge hinnehmen müssen. Das EGT wurde trotz konservativer Veranlagung, etwa in Staatsanleihen, stark von Kurswertabschreibungen der Wertpapiere im eigenen Depot beeinträchtigt. Die Wertberichtigungen bei Wertpapieren lagen bei 20,9 Mio. Euro und waren damit höher als die Abschreibungen von Kundenausleihungen von 18,7 Mio. Euro. Man hoffe jedoch auf eine Aufwertung der Wertpapiere in der nächsten Zeit, so Böhler.

Das Vertrauen der Kunden in die Sparkassen sei weiter vorhanden. So habe man im vergangenen Jahr 12.000 Neukunden gewinnen können, die Primärmittel stiegen um 6,6 Prozent auf erstmals über 3 Mrd. Euro. Davon waren 1,8 Mrd. Euro Spareinlagen, ein Zuwachs von 11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den Primärmitteln standen Kundenforderungen von ebenfalls rund 3 Mrd. Euro gegenüber, “ein Zeichen, dass wir die Einlagen fast eins zu eins als Kredite an unsere Kunden wieder weitergeben”, so Böhler. Zusätzliche Sicherheit biete die Eigenmittelquote von 19,5 Prozent (2007: 21,2).

Der herrschenden Krise will man bei den Vorarlberger Sparkassen “aktiv begegnen”. So verzichte man als Zeichen der Partnerschaft bei Kunden, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, für zwölf Monate auf die Kontoführungsgebühren. Zudem werde man gemeinsam mit dem Kunden Lösungen wie Stundungen ausarbeiten und speziell beraten. Darin sehe man eine Hauptaufgabe für das laufende Jahr. Für 2009 hätten die Vorarlberger Sparkassen insgesamt 500 Mio. Euro für Kredite für heimische Kunden reserviert, eine Kreditklemme gebe es also nicht. “Unser Slogan ‘In jeder Beziehung zählen die Menschen’ soll kein Lippenbekenntnis sein”, betonte Böhler.

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