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Effizienzprogramm hält Wien Energie auf Kurs

Wien Energie blickt vorsichtig positiv in die Zukunft.
Wien Energie blickt vorsichtig positiv in die Zukunft. ©APA/Helmut Fohringer

Die Wien Energie GmbH ist mit ihrem bis 2017 laufenden Effizienzprogramm auf Kurs. Ende des Vorjahres seien 40 Prozent erreicht worden, heuer werde man das nächste Etappenziel schaffen, so die Geschäftsführung Mittwochabend vor Journalisten. Das erste Quartal sei gut gelaufen, der Ausblick positiv. Die schwierigen Energiemarkt-Bedingungen hielten an, nicht zuletzt auch durch das Brexit-Referendum.

Mit dem Effizienzsteigerungsprogramm 2013 bis 2017 will die Wien Energie ihre Ergebnissituation nachhaltig um 86 Millionen Euro verbessern. Dabei setze man nicht nur auf Personalabbau. Es würden “alle Möglichkeiten ausgelotet”, so der Vorsitzende der Geschäftsführung, Thomas Irschik. Die Einsparungen im Personalbereich würden sozialverträglich durchgeführt. Bei den Wiener Stadtwerken sollen wie berichtet bis 2018 im Energiebereich 900 Mitarbeiter eingespart werden, davon entfällt ein Drittel auf die Wien Energie, der Rest auf die Wiener Netze. Insgesamt werden davon rund 800 Beamte bei den Stadtwerken ab Oktober 2016 bis 2018 in die Frühpension geschickt.

Wien Energie: “Wir drehen an allen Schrauben”

Die Wien Energie wolle mit ihrem Effizienzprogramm auch die Finanzierung künftiger Investitionen sichern, betonte Irschik. Bis Ende 2015 seien 40 Prozent der Wegstrecke erreicht worden, “eine gute Etappendurchlaufzeit”. 2016 werde das nächste Etappenziel erreicht. Die Wien Energie wolle mit dem Programm sicherstellen, dass man eine zukunftssichere Finanzlage habe, die es auch ermögliche, bis zum Jahr 2020 rund ungefähr 870 Millionen Euro in Energieeffizienz, innovative Kundenlösungen und Erneuerbare Energie zu investieren.

“Wir drehen an allen Schrauben, wir ackern alles durch”, so der für Finanzen zuständige Geschäftsführer Peter Gönitzer. Darunter fallen der Geschäftsführung zufolge neben dem Personalabbau unter anderem auch Energiebezug, Optimierung von Beschaffung und Vertrieb, die Überprüfung externer Vergaben bzw. Insourcing und ein flexiblerer Einsatz der Kraftwerke. Es gebe auch einen internen Arbeitsmarkt, Umschichtungen oder auch Abteilungszusammenlegungen. Ein Teil des Ergebnisverbesserungsprogramms sei das Wiener-Stadtwerke-Effizienzprogramm “Megawatt”.

Bei der Wien Energie waren per Ende März 2.660 Mitarbeiter beschäftigt, um 43 weniger als vor einem Jahr. Rund ein Viertel der Beschäftigten sind Beamte, Ende Jänner 2016 waren es rund 640. Dieser Anteil wird weiter sinken.

Leichtes Umsatzplus im ersten Quartal 2016

Im ersten Quartal hat die Wien Energie GmbH den Gewinn gesteigert und ein leichtes Umsatzplus erzielt. Der Gasabsatz ist gesunken, der Stromabsatz blieb stabil. Beim Wärmeverkauf gab es wegen steigender Fernwärmeanschlüsse ein leichtes Plus. Die Geschäftsführung rechnet mit einem anhaltend schwierigen Marktumfeld.

Die Strompreise am Terminmarkt seien zu Jahresbeginn um 20 Prozent gesunken und hätten sich bis März kaum erholt, seit April seien sie aber um 30 Prozent gestiegen. Auch die Preise für Gas und CO2-Zertifikate hätten sich nach Tiefständen im ersten Quartal wieder erholt. Nach dem Brexit-Referendum seien die Preise für CO2-Zertifikate, Strom, Gas und Kohle wieder gesunken.

Weitere wichtige Kennzahlen der Wien Energie

Das Brexit-Voting habe gezeigt, dass die Energiemärkte mittlerweile hochliquide und damit sehr volatil seien, so Gönitzer. Sie reagieren damit gewissermaßen auch sehr nervös auf solche Entscheidungen – nicht ganz so stark wie bei den Finanzmärkten, aber mittlerweile ähnlich stark. Man habe extreme Preisveränderungen durchwegs nach unten gesehen.

Der Konzern-Umsatz der Wien Energie GmbH stieg um 0,7 Prozent auf 616 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis erhöhte sich um 19,8 Prozent auf 101,3 Mio. Euro, der Konzernjahresüberschuss um 21,1 Prozent auf 100,3 Mio. Euro.

(APA, Red.)

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