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Ebola - Konferenz in Wien: "Epidemien im Vorhinein verhindern"

Ebola - Konferenz in Wien
Ebola - Konferenz in Wien ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Ganz unter dem Eindruck der aktuellen Ebola-Epidemie in Westafrika hat die viertägige Internationale Konferenz über neue Infektionskrankheiten (IMED) am Freitag, dem 31. Oktober in Wien begonnen. 
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“Wir sollten nicht auf Epidemien warten und dann darauf reagieren, sondern Ausbrüche im Vorhinein verhindern”, hielt William Karesh von der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation EcoHealth Alliance zum Auftakt fest.

Ebola-Helfer “machen guten Job”

Ebola sei eine Krankheit, die sich rechtzeitig aufhalten lässt. Dafür gebe es aber kein funktionierendes System in Westafrika, sagte Karesh bei einer Pressekonferenz. Dem stimmte auch Oyewale Tomori, Präsident der Nigerian Academy of Science, zu. Während die westliche Welt den Ebola-Ausbruch als globales Problem betrachte, sei das in Westafrika anders. “Das Ausland und die Helfer aus der ganzen Welt machen einen guten Job”, sagte er. Aber in erster Linie müsse die politische und wissenschaftliche Elite in den betroffenen Ländern aufwachen und klare Regeln vorgeben.

“Ausbruch ist tragisch”

“Der Ausbruch ist enorm und tragisch, aber die Verbreitung von Krankheiten ist nicht neu”, erläuterte Lawrence Madoff von ProMED-mail, einem Dokumentationssystem für Ausbrüche von Infektionskrankheiten. Neben der Ebola-Epidemie in Westafrika mit mehr als 13.000 Betroffenen und bisher etwa 5.000 Toten gibt es aktuell zahlreiche Fälle von Chikungunya-Fieber in Südamerika und der Karibik sowie das MERS-Virus im Nahen Osten. Außerdem verzeichnete Haiti seit dem Jahr 2010 mehr als 8.000 Cholera-Tote. “Wir Menschen sind nicht alleine auf dem Planeten. Wir teilen uns die Erde, die Ozeane und oft auch unsere Krankheiten mit anderen Lebewesen”, so Madoff. Auch die Tiergesundheit sei daher ein wichtiges Thema der Konferenz.

Frühe Isolation “wichtig”

Aus österreichischer Sicht sei bei importierten Ebola-Fällen eine frühe Feststellung sowie Isolation wichtig, sagte die Leiterin der Sektion für öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium, Pamela Rendi-Wagner. Außerdem müsse der Panik im eigenen Land mit einer vertrauenswürdigen Informationspolitik entgegengetreten werden. Es sei beispielsweise bereits zu Kündigungen von medizinischem Personal in Österreich aus Angst vor Ebola gekommen, dabei ist die Ansteckungsgefahr äußerst gering. Aber auch “ausreichende Hilfe für Westafrika ist wichtig, wenn wir in Europa sicher sein wollen”, so Rendi-Wagner.

Ausgebildete Personen fehlen

Vor allem menschliche Hilfe werde benötigt, sagte Hilde de Clerck von Ärzte ohne Grenzen. Es fehle an gut ausgebildeten Personen, die wissen, was sie tun. Dabei gehe es nicht nur um die Krankheit selbst, sondern auch um die insgesamt schwer getroffene Gesellschaft und Wirtschaft der Länder, berichtete de Clerck von ihrem Einsatz in dem betroffenen Gebiet. Die fünfte IMED-Konferenz (International Meeting on Emerging Diseases and Surveillance) findet zum fünften Mal in Wien statt. An der Tagung nehmen mehr als 1.000 Personen aus knapp 100 Ländern teil.

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(APA)

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