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DSDS-Castingtruck machte in Wien Station

Der DSDS-Castingtruck in Wien
Der DSDS-Castingtruck in Wien ©APA
Am Wiener Graben tummeln sich am Sonntag, nicht nur Touristen. Wenige Meter von der Pestsäule entfernt versammeln sich seit dem späten Vormittag Sänger und solche, die es werden wollen. Die deutsche Fernsehshow "Deutschland sucht den Superstar" sucht im Rahmen ihrer Casting-Trucktour erstmals auch in Wien und Zürich nach Gesangstalenten.
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“Ich bin heute hier, weil es die nächstbeste Möglichkeit ist, meinem Traum, Sänger zu werden, näher zu kommen”, erzählt der 16-jährige Bryan aus Wien. Bei der ORF-Castingshow “Helden von morgen” hatte er es bereits probiert, ist jedoch nicht weitergekommen. Für Markus, ebenfalls Wiener, geht es bei dem heutigen Casting um mehr als Musik. “Mein Leben ist am Nullpunkt angekommen, ich habe weder Job noch Wohnung, also heißt es jetzt oder nie”, so der 22-Jährige. Einige Jahre zuvor hatte er es bereits bei der deutschen Konkurrenzsendung “Popstars” versucht, flüchtete aber aus Nervosität kurz vor seinem Auftritt. “Manche Menschen haben Höhenangst oder fürchten sich vor Spinnen – meine größte Angst ist es, vor Dieter Bohlen zu singen.”

Eine Angst, die der Wiener heute nicht haben muss. Die dreiköpfige Jury, die sich im 12,5-Meter-langen Truck den Bewerbern annimmt, besteht lediglich aus Musikredakteuren und Produzenten von RTL und Vertretern der Produktionsfirma GRUNDY Light Entertainment. Erst, wer sich vor ihnen bewährt, wird zum Casting nach Deutschland eingeladen, um vor der Promi-Jury und allen voran Dieter Bohlen zu singen. “Das Vorsingen im Castingtruck ist lediglich eine zusätzliche Chance für all jene, die sich noch nicht schriftlich oder online beworben haben”, meint der Aufnahmeleiter vor Ort. “Wir rechnen heute mit 150 Kandidaten, das ist eigentlich in allen Städten gleich.”

Durch 20 Städte tourt der Castingtruck, heuer macht er erstmals auch in Wien und Zürich Station. “Meistens hängt es vom Wetter ab, wie viele Bewerber kommen”, so der Truckfahrer gegenüber der APA. Das Wetter meint es gut mit den angehenden Superstars aus Österreich. Nach einem kurzen Regenschauer zeigt sich pünktlich ab 12 Uhr, dem offiziellen Beginn des Castings, die Sonne. Die Stimmung ist anfangs beinahe besinnlich, zu den Kandidaten gesellen sich zahlreiche Schaulustige und Touristen. Während einzelne Kandidaten noch ein letztes Mal ihren Liedtext durchgehen, animiert ein Jugendlicher mit Gitarre die umliegenden Bewerber zum Mitsingen. Ein Anderer übernimmt die Motivation der Truppe: Er schreit mehrmals “Kabinenparty” in die Menge und bekommt ein “Geht scho, gemma vuigas” im Chor zurück. Erst als die ersten Kandidaten vor die Jury geladen werden, wirkt die Stimmung angespannt und das Warten scheint endlos zu werden.

Einer nach dem anderen verlässt den Truck, kopfschüttelnd und enttäuscht. Der 19-jährige Diego ist heute extra aus Innsbruck angereist, um sein Talent unter Beweis zu stellen. Zahlreiche Freunde hatten ihm geraten, mitzumachen, doch geklappt hat es nicht. “Ich habe da drin Vollgas gegeben, und fast hätten sie Ja gesagt.” Der Tiroler wurde jedoch auf nächstes Jahr vertröstet, er solle bis dahin noch Gesangsunterricht nehmen. “Ein wenig enttäuscht bin ich schon”, erzählt er der APA, “aber ich werde es das nächste Mal bestimmt wieder probieren.” Die 22-jährige Mara steigt fröhlich und mit hochrotem Kopf aus dem Truck: “Ich habe es leider nicht geschafft, aber die Erfahrung war es wert. Die Jury war unglaublich nett, es hat Spaß gemacht.”

Innerhalb der ersten eineinhalb Stunden schaffen es nur vier Kandidaten, die Jury zu überzeugen. Die glücklichen Gewinner werden draußen von einer jubelnden Menge empfangen. Noch bis 3. Oktober ist der Castingtruck unterwegs, die nächste Station ist Landshut. Anfang 2011 soll die bereits achte DSDS-Staffel auf RTL starten.

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