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Drogenszene um "Flex" - Polizei: 855 Festnahmen in vier Jahren

Die Drogenszene am Wiener Donaukanal sieht sich verstärkten Polizei-Maßnahmen gegenüber. Seit 2005 verhaftete die Wiener Polizei 855 mutmaßliche Dealer.

Beim Wiener Donaukanal – im Bereich der Augartenbrücke, der U-Bahnstation Schottenring und rund um das Lokal “Flex” – hatte sich in den vergangenen Jahren eine offene, immer aggressivere Drogenszene gebildet. Die Exekutive habe deshalb “nach Evaluierung der gesetzten Maßnahmen” ihre Taktik umgestellt, wie Herbert Stübler vom Landeskriminalamt am Mittwoch sagte – “mit Erfolg”. Das bestätigte auch der Betreiber des Szenelokals, Thomas Eller. “Allerdings gibt es nur eine Botschaft an die Polizei: weiterarbeiten”, so Eller.

Immer wieder ist es wegen der offenen Szene am Kanal zu politischen Auseinandersetzungen und Anrainerbeschwerden gekommen. Zuletzt wurde Ellers Wunsch nach Ausweitung der Sperrstunden heftig diskutiert. Fest steht, dass die Drogenszene vom Schwedenplatz zum Areal rund um die Augartenbrücke “gewandert” war, sich Passanten auf der Straße und in der U-Bahnstation Schottenring mit Belästigungen konfrontiert sahen.

Vom 1. Jänner 2005 bis 1. Oktober 2008 nahm die Polizei dort 687 Personen wegen des Verdachts des Suchtgifthandels fest. Ab November 2008 wurden die Schwerpunktmaßnahmen intensiviert, wie Stübler berichtete. In den drei Folgemonaten kam es zu weiteren 168 Festnahmen und 462 Anzeigen. Die Begleit- und Beschaffungskriminalität sei dem Beamten zufolge gesenkt worden. Entscheidend sei die “massive Polizeipräsenz” gewesen, das “objektive Sicherheitsgefühl dadurch gestärkt worden”.

“Im vergangenen halben Jahr hat die Polizei, konkret die Abteilung Straßenkriminalität, sehr gut gearbeitet, es ist jetzt Ruhe eingekehrt”, so Eller. “Wenn man aber nicht weitermacht mit den Schwerpunktaktionen, hat man im Frühling/Sommer das gleiche Theater”, warnte der “Flex”-Chef, der sich erneut dagegen wehrte, die Drogen- und Begleitkriminalität seinem Lokal zuzuschreiben.

Die Polizei will ihre gewonnen Kenntnisse jedenfalls auch auf “andere Szene-Örtlichkeiten” anwenden, betonte Stübler. Wie diese Strategie konkret aussieht, darüber wollte der Beamte aus kriminaltaktischen Gründen keine Angaben machen.

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