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Drogenring geplatzt: Österreicher, Serben und ein Holländer in Haft

Die Band handelte vor allem mit Kokain und Marihuana.
Die Band handelte vor allem mit Kokain und Marihuana. ©Bilderbox
In internationaler Zusammenarbeit haben Fahnder aus Deutschland, Österreich, Spanien und Slowenien einen länderübergreifenden Drogenring zerschlagen. Die Bande aus Linz in Oberösterreich handelte von 2008 bis Ende 2010 mit 180.000 Mephedron-Tabletten, knapp 40 Kilogramm Marihuana sowie Kokain und Waffen.

Der Straßenverkaufswert wird auf 1,5 Millionen Euro geschätzt. Das gab das Zollfahndungsamt München am Donnerstag bei einer Pressekonferenz bekannt. Unter den sieben Tätern – sechs sind bereits zu Haftstrafen verurteilt – befinden sich drei Österreicher aus Linz.

Haus am Wörthersee angemietet

Erste Informationen zu den Geschäften der internationalen Rauschgifthändler rund um drei Männer aus Linz, drei Serben und einen Holländer hat es im Frühjahr 2010 gegeben. “Es wurde bekannt, dass die Männer ein Haus in Velden am Wörthersee angemietet hatten”, sagte Johannes Ronacher von der Suchtgiftgruppe des Kärntner Landeskriminalamtes zur APA. Von dort aus wurden Geschäfte organisiert und Kontakte nach Slowenien und Spanien hergestellt.

Verdeckte Ermittler im Einsatz

Verdeckte Ermittler kamen im Sommer 2010 mit den Männern ins Geschäft. Sie orderten Kokain und Ecstasy (das sich später als Mephedron herausstellte, Anm.). Bei der vereinbarten Übergabe in Velden hatten es zwei Serben, von denen das Angebot kam, aber scheinbar nur auf das Geld der Abnehmer abgesehen und raubten ihren vermeintlichen Kunden 12.000 Euro. Danach flüchteten sie mit der Beute. Im Zuge der Fahndung wurden die Männer auf der Südautobahn (A2) vor Italien angehalten und festgenommen. Das Geld stellten die Beamten sicher.

Drogenring weiter aktiv

Der Rest der Bande – die drei Linzer, ein Serbe und ein Holländer – waren in der Zwischenzeit weiter aktiv. Im September 2010 wurde ein neuerliches Geschäft abgewickelt. Die verdeckten Ermittler bestellten zunächst 5.000 Tabletten Mephedron, später 150.000 Stück. Bei der Übergabe im November 2010 in Rosenheim in Bayern klickten für zwei Österreicher und einen Serben die Handschellen. Der dritte Österreicher stellte sich später der Polizei.

Vier Hausdurchsuchungen

Im Zuge der weiteren Ermittlungen gab es vier Hausdurchsuchungen, schilderte Ronacher. “Eine in Velden und drei in Linz.” Dabei wurden Flugtickets, Laptops, acht Handys und Computer sichergestellt. So kam man dem letzten Mann im Bunde – einem in Spanien aufhältigen Holländer – auf die Schliche. Mithilfe der spanischen Polizei wurde er schließlich festgenommen und vor kurzem nach Deutschland ausgeliefert. Er war Lieferant und Hersteller der Drogen. Im Herbst soll ihm der Prozess gemacht werden.

Geschmuggelt wurden die Drogen in einem Pritschenwagen mit österreichischem Kennzeichen. In der Ladefläche wurden professionelle Verstecke eingebaut. So gelangte das Rauschgift aus Spanien über Österreich nach Deutschland. (APA)

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