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Drittel der User schämt sich für peinliche Postings

©retrevo.com
Viele Nutzer bereuen im Nachhinein, Kommentare in Onlineforen oder Social Networks hinterlassen zu haben.

Mehr als ein Drittel schämt sich für peinliche Postings – insbesondere wenn es um Themen wie den eigenen Chef oder die Arbeit allgemein geht. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Retrevo, wonach zahlreiche User wünschen, sie hätten bestimmte Postings nie auf Facebook, Twitter und Co hinterlassen.

“Die Nutzer von Sozialen Netzwerken haben eine große Verantwortung, wenn sie etwas über sich und andere publizieren – das ist aber nicht jedem bewusst”, sagt Marit Hansen, stellvertretende Landesbeauftragte beim Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein gegenüber pressetext.

Vielfach würden unbedacht Daten online gestellt, die einem später unangenehm werden können, etwa wenn der Chef dies sieht oder ein möglicher Arbeitgeber einen im Bewerbungsgespräch damit konfrontiert, erläutert Hansen. “Schlimmer ist noch, wenn ein Bekannter für die Veröffentlichung von peinlichen Kommentaren oder Fotos verantwortlich ist und man vorher gar nicht gefragt wurde”, sagt die Datenschutzexpertin.

Mehr Reue bei Smartphone-Usern

Laut Retrevo ist die Reue über peinliche Postings bei Smartphone-Usern und den jungen Zielgruppen noch größer als beim Durchschnitt. 54 Prozent der Smartphone-Nutzer – 59 Prozent der iPhone-Nutzer im Speziellen – sagten, sie würden sich für bestimmte Kommentare schämen. Offenbar ist das Abschicken von spontanen Wortmeldungen über das Handy noch verlockender.

Ebenfalls 54 Prozent der unter 25-Jährigen bereuen verfängliche Kommentare, während nur 27 Prozent der über 25-Jährigen peinlich berührt sind. Das weist darauf hin, dass jüngere Nutzer leichtfertiger eine Wortmeldung im Web abgeben und mit der Öffentlichkeit teilen. “Wir leben in einer Welt, wo alles öffentlich und möglichst sofort erwartet wird”, so Manish Rathi, Mitbegründer von Retrevo. So sei es auch kein Wunder, dass viele Postings im Nachhinein bereut würden.

Konsequenzen für den Alltag

“Zunehmend erhalten wir Anfragen zu Fällen, in denen Personen ihre Daten aus dem Internet entfernen möchten, weil sie Konsequenzen im realen Leben erlitten haben oder welche befürchten”, erklärt Hansen im pressetext-Interview. Einige Betroffene haben laut Hansen etwa beschrieben, dass Nachbarn sie meiden und ihre Kinder nicht mehr bei ihnen spielen lassen, weil peinliche Fotos oder gefälschte Fotomontagen von ihnen aufgetaucht sind.

“Anderen ist es im Arbeitsleben oder in der Bewerbungssituation unangenehm”, so Hansen. “Die Dunkelziffer ist allerdings hoch: Nicht immer erfahren die Betroffenen, dass der Grund für eine diskriminierende Behandlung darin besteht, dass Chefs oder andere Personen im Internet Peinliches über sie gefunden haben.”

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