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Dritte Piste für den Flughafen Wien: UVP-Berufung beginnt von Neuem

Noch ist unklar, wann es in Wien zum Bau der dritten Piste kommt.
Noch ist unklar, wann es in Wien zum Bau der dritten Piste kommt. ©APA (Sujet)
Es wird noch deutlich länger dauern, bis es grünes Licht für die dritte Piste am Wiener Flughafen gibt. Heuer wird es definitiv keinen Bescheid des Umweltsenats mehr geben und mit Jahreswechsel löst das neu geschaffene Bundesverwaltungsgericht aber den Umweltsenat ab. "Es ist damit sicher eine gewisse Verzögerung eingetreten", so Flughafen-Vorstand Günther Ofner.
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Verzögerung um zwei Jahre möglich

Die neuen Verwaltungsgerichte nehmen ihre Arbeit mit Jahresbeginn 2014 auf und werden bei der Berufung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) praktisch von vorne beginnen. Wann der Flughafen nun mit einem rechtskräftigen Bescheid zum Bau der 3. Piste rechnet, sagte Ofner gestern nicht. Nach früheren Angaben, als noch nicht klar war, ob sich der Bescheid vorm Jahreswechsel ausgeht oder nicht, war die Rede von einer Verzögerung um bis zu zwei Jahre. Intern wird der Bescheid nun nicht vor dem Frühjahr 2015 erwartet.

Dritte Piste aus Sicht des Flughafens notwendig

Ofner sieht weiterhin die Notwendigkeit der zusätzlichen, dritten Start- und Landebahn – trotz der aktuell leicht rückläufigen Passagierzahlen und des Einsatzes größerer Flugzeuge. “Wenn wir längerfristig in die Zukunft schauen, werden wir bald die Kapazität von 300.000 Flugbewegungen erreicht haben – und dann geht gar nichts mehr”, so Ofner bei einer Veranstaltung des Alois Mock Instituts zur Frage, ob der Flughafen ein Jobmotor für die Ostregion bleibt. Am Flughafen Wien arbeiten rund 20.000 Personen, indirekt sichert der Airport den gestrigen Aussagen zufolge weitere 50.000 bis 60.000 Jobs.

Auch die AUA hofft auf neue Startbahn

AUA-Chef Jaan Albrecht hofft in zehn Jahren auf eine 3. Piste, “zumindest in Bau”. In seiner Vision skizzierte er drei große, europäische Airline-Konzerne. Darunter die AUA als Teil der Lufthansa-Gruppe. Mit der österreichischen Heckflosse werde man Wien als Drehkreuz auf der Landkarte halten und gegen die Angriffe der asiatischen und arabischen Airlines verteidigen.

 Für Albrecht ist aber wesentlich, was gerade in den Golfstaaten und in der Türkei passiert. Dort würden Flughäfen gebaut, die jeweils fast so viele Passagiere abfertigen könnten wie die drei größten Airports in Europa derzeit zusammen. “Das kann kein Zusatz-Wachstum sein”, so Albrecht, viel eher sei es eine Verlagerung von Europa nach Doha, Dubai, Abu Dhabi und Istanbul. Dadurch seien die kleineren Drehkreuze wie Wien, Mailand oder Madrid am stärksten gefährdet. “Wenn wir das nicht hinkriegen, wird Wien ein Regionalflughafen”, warnte Albrecht. Dann würde sich die Diskussion nicht mehr um die 3. Piste drehen, sondern um die Frage: “Wann bauen wir die 2. Piste ab?” (APA)

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