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Drei Jahre Haft für bosnischen Ex-Militärchef

Für Greueltaten verantwortlich gemacht
Für Greueltaten verantwortlich gemacht ©APA (epa)
Das UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien (ICTY) hat den früheren Oberkommandierenden der bosnischen Armee (ABiH), Rasim Delic, zu drei Jahren Haft verurteilt.

Der 59-jährige war wegen Mordes und grausamer Behandlung angeklagt worden. Die Vorwürfe wegen Vergewaltigung wurden im Laufe des Verfahrens aus der Anklage gestrichen. Die Opfer waren gefangene Kroaten und Serben.

Delic hatte sich im Februar 2005 freiwillig dem Tribunal gestellt. Die Anklage bezog sich auf Kriegsverbrechen, die von Juni 1993 bis Kriegsende 1995 von einzelnen Einheiten des 3. Korps der bosnischen Armee begangen wurden, darunter die sogenannte El-Mujahid-Einheit, der ausschließlich islamische Freiwillige angehörten. Der berüchtigten Einheit wird unter anderem der Mord von 54 im September 1995 in Vozuca gefangen genommenen Soldaten der bosnisch-serbischen Truppen angelastet. Delic hatte im Gerichtsverfahren bestritten, je Kontrolle über die berüchtigte Einheit gehabt zu haben.

Der Ankläger, Daryl Mundis, hatte eine 15-jährige Haftstrafe für Delic gefordert. Nach seiner Meinung soll der ehemalige Oberkommandierende es unterlassen haben, die Kriegsverbrechen zu verhindern oder die Täter zu bestrafen. Die Verteidigung des bosnischen Generals hatte auf Freispruch plädiert. Nach ihren Angaben stand die El-Mujahid-Einheit nicht unter dem Kommando von Delic, sondern soll ihre Befehle aus einem islamischen Kulturzentrum in Mailand erhalten haben. Im Laufe des im Juli 2007 begonnenen Gerichtsverfahrens wurden mehr als 60 Zeugen angehört.

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