AA

Drei Jahre Haft für 18-jährigen, der betagte Frauen überfiel

Ein 18-jähriger Wiener ist am Dienstag im Wiener Straflandesgericht wegen schweren Raubes zu drei Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Der Bursch hatte mit Überfällen auf betagte Frauen seine Spielsucht finanziert.

Eines seiner insgesamt sechs Opfer war an den Folgen des Verbrechens gestorben: Die 85-Jährige Ottilie W. kam am 25. April 2007 zu Sturz, als ihr der Jugendliche ihre Handtasche entriss. Sie zog sich dabei einen komplizierten Oberschenkelhalsbruch und starb wenig später im Spital.

Die Überfälle hatten sich zwischen dem 12. März und dem 3. Mai durchwegs im fünften Wiener Gemeindebezirk abgespielt. Der Jugendliche beobachtete seine Opfer beim Geldabheben in Bankfilialen oder an Bankomaten, folgte ihnen dann nach Hause und wurde handgreiflich, als sie aus dem Aufzug traten oder die Wohnungstür aufsperren wollten.

Der schlaksige 18-Jährige saß nun wie ein Häufchen Elend auf der Anklagebank und bedauerte den Tod der 85-Jährigen, mit dem er niemals gerechnet habe. Bei den anderen Frauen – mit Ausnahme einer 66-Jährigen allesamt zwischen 80 und 88 Jahre alt und auf einen Stock bzw. eine Gehhilfe angewiesen – entschuldigte sich der Jugendliche teilweise unter Tränen, nachdem sie ihre Zeugenaussagen abgegeben hatten: “Es tut mir ganz, ganz leid, was ich gemacht habe!” “Machen Sie’s nie wieder! Sie san a junger Mensch!”, entgegnete ihm eine Rentnerin, die der Bursch derart heftig angerempelt hatte, dass sie ebenfalls gestürzt war und sich mehrere Rippen sowie einen Finger gebrochen hatte.

Auf die Frage eines Geschworenen, ob ihn die Hilferufe der Überfallenen kalt gelassen hätten, erwiderte der Bursch, der eine Maurer-Lehre abgebrochen hatte und mit der elterlichen Unterstützung hinten und vorn nicht ausgekommen war: “Ich hab’ nur an den Automaten gedacht.”

mehr News aus Wien …
  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Drei Jahre Haft für 18-jährigen, der betagte Frauen überfiel
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen