Dortmund schoss Bayern im Cup-Finale 5:2 ab
Das hochklassige Gipfeltreffen des deutschen Fußballs vor mehr als 75.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion begann mit einem Paukenschlag. Nach nicht einmal drei Minuten erlief Jakub Blaszczykowski einen verunglückten Rückpass von Luiz Gustavo und legte den Ball quer auf den mitgelaufenen Kagawa. Der Japaner, der eine herausragende Rolle spielte, traf vor den Augen von Manchester Uniteds Trainer Sir Alex Ferguson zum 1:0.
Erst ein Foul von Roman Weidenfeller, der Mario Gomez von den Beinen holte, brachte die Münchner ins Spiel zurück. Robben verwandelte den Strafstoß sicher. Weidenfeller musste später ausgetauscht werden, er war schon in der 8. Minute mit Gomez zusammengeprallt. Das Ausgleichstor beflügelte in der Folge die Bayern, die Chance zum 2:1 vereitelte aber Hummels, der sich entschlossen in einen Schuss von Philipp Lahm warf (33.).
Mitten in die stärkste Phase des Champions-League-Finalisten hinein platzte die erneute Führung für die Westfalen. Nach Foul von Jerome Boeteng an Blaszczykowski im Strafraum übernahm Hummels die Verantwortung und traf gegen Manuel Neuer zum 2:1. Wenig später war der von seinen Vorderleuten im Stich gelassene Neuer gegen den Treffer von Lewandowski völlig machtlos.
Mit der Einwechslung von Thomas Müller für Luiz Gustavo reagierte Bayern-Coach Jupp Heynckes auf den Pausenrückstand. Doch tonangebend blieben die Westfalen, die ihren Gegner nun geradezu schulmäßig auskonterten. Nach einer Ballstafette über Kagawa und Kevin Großkreutz vollstreckte der freistehende Lewandowski sogar zum 4:1. Erst in Schlussphase rappelten sich die Bayern noch einmal auf und wurden durch Ribérys Einzelleistung zum 2:4 belohnt, doch als Neuer den Ball nicht festhalten konnte, war Lewandowski der Nutznießer und machte seinen Dreierpack perfekt.
Den Münchner droht nun sogar eine titellose Saison. Anstatt sich wie erhofft Selbstbewusstsein für das Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea am kommenden Samstag zu holen, gab es für die Bayern eine der höchsten Niederlagen ihrer Pokal-Historie. Dortmund holte hingegen zum dritten Mal nach 1965 und 1989 den begehrten Pott.