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Dornbirn zu Besuch in der Partnerstadt Kecskemét

Empfang im Büro des Bürgermeisters (vl. Roland Jörg, Kulturabteilung, Orsolya Triez-Somodi, Bürgermeister Gábor Zombor, Bürgermeister Wolfgang Rümmele, Vizebürgermeister Martin Ruepp)
Empfang im Büro des Bürgermeisters (vl. Roland Jörg, Kulturabteilung, Orsolya Triez-Somodi, Bürgermeister Gábor Zombor, Bürgermeister Wolfgang Rümmele, Vizebürgermeister Martin Ruepp) ©Stadt Dornbirn
Kecskemet

Dornbirn. Kontakte werden vertieft – 2013 kann bereits das 20-jährige Jubiläum der Partnerschaft gefeiert werden.

Zum “Tag der Stadt” in Dornbirns ungarischer Partnerstadt Kecskemét, wurden am vergangenen Wochenende neben den anderen Partnerstädten auch eine Delegation der Stadt Dornbirn eingeladen. Der Dornbirner Gruppe gehörten unter anderen Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele und Vizebürgermeister Mag. Martin Ruepp, der auch als Kulturstadtrat dabei war, an. Die Vertiefung der Beziehungen und Kontakte aber auch die Diskussion zukünftiger Austauschprojekte waren die Ziele des Besuches. Höhepunkt war ein Galaabend im Theater von Kecskemét, zu dem die Kulturschaffenden der Stadt ein qualitativ hochwertiges Programm zusammen gestellt hatten. Dornbirn war mit den “Trumpetfreaks”, einem von Stefan Dünser geleiteten Ensemble der Dornbirner Musikschule vertreten.

Als musikalische Botschafter der Stadt Dornbirn ernteten Jakob Lampert, Albert Oberscheider, Simon Klocker und Andreas Amann großen Applaus. Kecskemét verfügt mit dem Zoltán Kodály Institut über eine der renommiertesten Musikschule des Landes. Dass die “Trumpetfreaks” vor einem solchen Publikum begeistern konnten, ist ein Zeichen der hervorragenden Qualität der Dornbirner Musikschule. Das Ensemble hat im Vorjahr im Rahmen des Österreichweiten Musikwettbewerbs “Prima la musica” einen Hauptpreis gewonnen. Dornbirn kann auf solche Aushängeschilder zu Recht stolz sein.

Den Kecskemeterinnen und Kecskemetern ihre Partnerstadt in Österreich näher zu bringen war das Ziel einer Ausstellung im Rathaus, die anlässlich des “Tag der Stadt” feierlich eröffnet wurde. Die Ausstellung ist ein Auszug aus dem Projekt “die unsichtbare Stadt” des Stadtarchivs und ist in den kommenden Tagen zugänglich.

Die Kontakte im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Kecskemét und Dornbirn bestehen nun schon seit rund 19 Jahren. In dieser Zeit haben zahlreiche Kultur, Sport und Jugendgruppen aber auch Schulen die jeweilige Partnerstadt besucht, um eine andere Kultur innerhalb der Europäischen Union kennen lernen zu können. Das ist unter anderem der Zweck von Städtepartnerschaften -internationale Netzwerke zu entwickeln und einmal “über den Tellerrand” hinaus zu blicken. Vor allem die Jugend profitiert von solchen Austauschprojekten.

Als der Partnerschaftsvertrag zwischen Kecskemét und Dornbirn vor 19 Jahren in der südungarischen Stadt unterzeichnet wurde, hatte Dornbirn ein besonderes Gastgeschenk dabei: einen heimischen, mittelstämmigen Birnbaum der Sorte “Herbstlängler”, dessen Früchte sich unter anderem auch sehr gut zum Dörren eignen. Dieser Baum ist in den Jahren hoch gewachsen und ziert den Platz vor dem Kongresszentrum von Kecskemét. Zwei Exemplare der Früchte dieser Partnerstadt hat die Dornbirner Delegation geerntet. Im Jahr 2013 kann bereits das 20-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft gefeiert werden.

Informationen zu Kecskemét
Kecskemét ist der Komitatssitz (Bezirkshauptstadt) des ungarischen Komitates Bács-Kiskun (in der Großen Ungarischen Tiefebene) und bedeutet so viel wie “Ziegengang”. Die Stadt liegt 122 m ü.d.M., erstreckt sich über 32.136 ha und ist mit rund 110.000 Einwohnern die achtgrößte Stadt Ungarns. Sie liegt etwas südöstlich des geographischen Mittelpunktes des Landes, südöstlich der Hauptstadt Budapest und nordwestlich der viertgrößten ungarischen Stadt, Szeged, von beiden jeweils ca. 85 km entfernt und ca. 95 km nördlich der Grenze zu Serbien.

Geschichte
Kecskemét war bereits um 3000 v. Chr. besiedelt. Bei Ausgrabungen fanden Archäologen ein Urnenfeld aus der Bronzezeit, weiterhin entdeckte man beim Bau eines Piaristen-Gymnasiums avarische Gräber. Als Stadt wird die Gemeinde 1368 erstmals erwähnt. Auch in der Türkenherrschaft blühte die Stadt und genoss das Privileg der Selbstverwaltung. Grundlage des Wohlstandes war die Rinderzucht sowie, darauf aufbauend, der Viehhandel, das Kürschner- und das Kunstschmiedehandwerk.

1710 fiel Kecskemét an Österreich.
1834 befreite sich die Stadt aus eigener Kraft aus der Abhängigkeit des Grundherrn mit ihren Lehnspflichten. Man begann, den auf Gemeindeboden liegenden Großgrundbesitz in Parzellen aufzuteilen und es entstanden in der Puszta viele dauernd bewohnte Einzelhöfe (Tanyas). Um den brachliegenden Sandboden zu binden, wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Millionen von Obstbäumen angepflanzt. Um 1900 lebte bereits die Hälfte der Stadtbevölkerung in solchen Einzelgehöften.

Die blühende Landwirtschaft und der seit dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich von 1867 einsetzende Aufschwung des Gewerbes ließen ein Großbürgertum entstehen, das um die Jahrhundertwende das Stadtzentrum mit vielen Bauwerken des Jugendstils bereicherte. Am 8. Juli 1911 wurde Kecskemét von einem schweren Erdbeben erschüttert, das große Zerstörungen anrichtete. 1950 gewann die Stadt an administrativer Bedeutung: Sie wurde zum Komitatssitz des flächenmäßig größten Komitats (ungarisch megye) Bács-Kiskun. Diese Rolle behauptete sie auch im post-kommunistischen System nach der Grenzöffnung und dem Ende des Kalten Krieges 1988/89.

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