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Doppler-Gruppe verdoppelte Ergebnis 2010: Weitere Expansion

Bregenz - Die Mineralölgruppe Doppler mit Sitz in Wels hat ihr Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 2,13 Mio. auf 4,78 Mio. Euro gesteigert. Eine Expansion nach Vorarlberg ist geplant.

Der Nettoumsatz 2010 stieg um 41 Prozent auf 745,7 Mio. Euro (2009: 528,7 Mio.), der Cash Flow betrug 7,946 Mio. Euro (2009: 6,07). Expandieren will das Unternehmen auf zwei Schienen: Als kundenorientierter Nahversorger und als Billigstanbieter von Sprit, berichteten der geschäftsführende Eigentümer Franz Joseph Doppler und Geschäftsführer Bernd Zierhut in einer Pressekonferenz am Mittwochabend in Linz.

Derzeit halte Doppler 7,5 Prozent am österreichischen Tankstellenmarkt, 10 Prozent zu erreichen sei weiterhin das erklärte Ziel. Geführt werden 111 BP, 83 Turmöl und 7 Shell-Betriebe. Damit sei man der größte private Anbieter in Österreich. In der Zentrale in Wels seien 45 Mitarbeiter beschäftigt, in der Gruppe 75. Beim Verkaufsvolumen habe das Unternehmen 2010 an der Milliardengrenze gekratzt und 956 Mio. Liter Treibstoff umgesetzt, 554 davon im Großhandel, 402 an der Zapfsäule. Die Diskont-Schiene Turmöl habe sich dabei von 105 (2009) auf 167 Mio. Liter gesteigert. “BP hatte 2010 nicht den Rückenwind der Marke”, sagte Zierhut. Der Erdgasabsatz werde in Zukunft einen wesentlichen Beitrag leisten, 2010 waren es 490 t.

“Wir wollen entweder alles oder das billigste für den Kunden anbieten”, umriss Doppler die Strategie für die Tankstellen. Das neue Konzept Turmöl-Quick soll Tanken am Automaten auf günstigstem Niveau sein, sowie 3 niedrigpreisige Waschprogramme umfassen. Der erste Standort wird im Sommer in Leoben eröffnet, so Zierhut. Weitere auf Interspar-Parkplätzen sollen folgen, 12 bis 16 seien vorerst geplant.

Der andere Weg führt zur Tankstelle als Nahversorger. Von der Wäscherei bis zum Videoverleih und nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten könne das Angebot – 24 Stunden, 7 Tage lang – reichen, blickten Doppler und Zierhut in die Zukunft. Ein Premium-Heizöl werde heuer gelauncht.

Die Spar-express-Geschäfte an den Tankstellen hätten sich bewährt. In der Linzer Dinghoferstraße habe sich der Getränkeumsatz seit der Partnerschaft von 5.000 bis 10.000 auf bis zu 50.000 Euro netto pro Monat gesteigert. An anderen Standorten sei es ähnlich. “Spar wird uns wesentlich beschäftigen”, so Zierhut, der hier ein “ungesättigtes Kundenbedürfnis” ortete. 80 Standorte mit angeschlossenem Geschäft wolle man realisieren, derzeit seien es elf.

Kritisiert hat Zierhut die “exorbitant hohe Mineralölsteuer” in Österreich. Im Spritpreisvergleich ohne Steuern sei Österreich eines der billigeren Länder in Europa. Der hohe Rohlölpreis zu Anfang des Jahres von 100 Dollar pro barrel sei sehr ungewöhnlich und leicht besorgniserregend. Doppler habe 2011 einen “Superstart” hingelegt, mit 20 Prozent Absatzplus trotz Vorziehkäufen im Dezember, berichtete der Geschäftsführer.

In nächster Zeit möchte das Unternehmen den Markt in Tirol und Vorarlberg erschließen sowie ins Ausland exportieren. “Wir wollen raus aus Österreich in den nächsten zwei Jahren, in Süddeutschland und Tschechien geeignete Standorte finden”, so Zierhut. Ebenso sei man bereit, Tankstellenpakete zu erwerben, “günstig müssens sein”, so Doppler.

Die Gewinne würden wieder in die Firma investiert, seit 1998 habe es keine Ausschüttungen an den Eigentümer gegeben, sagte Zierhut. Die Gruppe sei 2009 neu strukturiert worden. Die Doppler Mineralöle GmbH wickle das operative Geschäft ab, die Asset Gesellschaft formiere unter Vermietungs GmbH. Gehalten werde das Gesamtunternehmen über die Beteiligungs GmbH, deren Eigentümer seit 1. Jänner Franz Joseph Doppler ist. Ein drittes Standbein sei die Immotreuhand, die operativ tätig sei.

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