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Doppelt so viele Studenten fühlten sich von Corona-Krise psychisch belastet

36 Prozent der Studierenden litten an Ängsten und depressiven Verstimmungen aufgrund der Corona-Situation
36 Prozent der Studierenden litten an Ängsten und depressiven Verstimmungen aufgrund der Corona-Situation ©Pixabay (Sujet)
Wie eine aktuelle Studie ergab, hat die psychische Belastung von Studenten während des ersten Lockdowns im Frühjahr stark zugenommen.
Studenten kamen mit Fernlehre zurecht

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Psychologischen Studierendenberatung Innsbruck. Insgesamt litten demnach 36 Prozent an Ängsten und ebenso viele an depressiven Verstimmungen - das ist fast doppelt so hoch wie zuletzt in einer 2018 veröffentlichten WHO-Untersuchung (19 Prozent) zu diesem Themenbereich.

Langzeitstudie mit Studenten über Corona-Auswirkungen

Für die Langzeitstudie "StudentsCoWeD - Students' Coping Strategies, Well-Being, and Distress during the Covid-19-Pandemic" sollen im Semestertakt Befragungen durchgeführt werden. An der ersten Welle Anfang Mai bis Mitte Juni 2020 nahmen knapp 1.500 Studierende aus ganz Österreich online teil, der Großteil davon war zwischen 18 und 34 Jahre alt.

Durch eine derartig hohe psychische Belastung könnten die akademische Leistungsfähigkeit, das Immunsystem und die Lebenszufriedenheit leiden und somit das persönliche Potenzial der Studierenden nicht mehr ausgeschöpft werden, hieß es in einer Aussendung. Auffallend sei auch gewesen, dass mehr als die Hälfte der Teilnehmer über geringes subjektives Wohlbefinden berichteten. "Dieses äußerte sich vor allem durch hohe Stressbelastung, eine negative Grundstimmung, generelle Anspannung, geringe Vitalität und einem eingeschränkten Interesse an Geschehnissen."

Größte psychische Belastung durch die Krise

Die überwiegende Mehrzahl der Studienteilnehmer war dabei weiblich (78 Prozent), 21 Prozent bezeichneten sich als männlich, ein Prozent als divers. Im Durchschnitt gesehen litten die diversen Studierenden unter der größten psychische Belastung, gefolgt von den Frauen. Die Ergebnisse wurden dabei allerdings auf das Geschlecht kontrolliert, so Studienautorin Bernadette Vötter zur APA. Keinen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden hatte der angestrebte Abschluss (Diplom-, Bachelor-, Master- oder PhD-Studium).

72 Prozent der Studenten gab an, dass das Distance Learning ihr Lernverhalten merklich beeinflusst hat. Aufgrund der Änderungen im Studienalltag fühlten sich 62 Prozent merklich gestresst.

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(APA/Red)

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