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Dünnere haben ein höheres Demenzrisiko

Nicht in allen Lebenslagen ist es von Vorteil rank und schlank zu sein: Menschen mit einem niedrigeren Body Mass Index (BMI) tragen ein höheres Risiko, dass sich eine leichte Altersdemenz zu Morbus Alzheimer oder anderen Formen hochgradiger Demenz entwickelt.
Dieses Ergebnis einer Studie der Universität Mailand in Zusammenarbeit mit dem Karolinska Institut Stockholm wurde beim Jahreskongress der Europäischen Neurologen-Gesellschaft präsentiert.

Die Wissenschaftler beobachteten insgesamt 245 Patienten mit geringfügiger kognitiver Beeinträchtigung im Durchschnittsalter von 74 Jahren über rund zweieinhalb Jahre. In dieser Zeitspanne blieben die geistigen Fähigkeiten von rund der Hälfte der Patienten stabil. Etwa zwei Drittel der Personen, deren Zustand sich verschlechterte, entwickelten Morbus Alzheimer, das restliche Drittel eine andere Form von Demenz. Diejenigen, deren kognitive Störungen sich verschlechterten, hatten einen deutlich niedrigeren BMI (im Mittel 23,81) als jene, deren Zustand unverändert blieb (im Mittel 25,47). Besonders signifikant erhöht war das Verschlechterungsrisiko bei jenen Patienten, deren BMI 23 nicht überschritt.

Die Studie zeige lediglich einen statistischen, aber keinen kausalen Zusammenhang, warnte die Neurologin Francesca Clerici, Hauptautorin der Studie (Universitätskrankenhaus Luigi Sacco, Mailand). Übergewicht könne nach wie vor nicht empfohlen werden: Schließlich bleibe das erhöhte kardio-vaskuläre Risiko bei Übergewicht eine unveränderte Tatsache. Weitere Studien müssten zeigen, ob die Zusammensetzung des Körpers eine Ursache für das Fortschreiten von Demenz ist, oder ob die umgekehrt fortschreitende Demenz eine Ursache für Gewichtsverlust ist, etwa, weil die Patienten an Appetit verlieren.”

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