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Diskriminierung von Muslimen in Europa

Muslime haben laut einem Bericht der Europäischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) in Europa regelmäßig mit Diskriminierungen zu kämpfen.

Muslime sind durchschnittlich öfter arbeitslos, weniger gut ausgebildet und wohnen in schlechteren Verhältnissen als die Mehrheit der Bevölkerung. Gründe sind teils islamfeindliche, aber auch allgemein rassistische Einstellungen.

Der Bericht, der am Montag in Wien vorgestellt wurde, stützt sich auf Daten von Behörden, Forschungsinstituten und Nichtregierungsorganisationen. Die Angaben wurden nach verschiedenen Kriterien erhoben, weshalb sie nicht direkt vergleichbar sind. Laut EUMC-Schätzung gibt es in der EU rund 13 Millionen Muslime (3,5 Prozent der Gesamtbevölkerung), womit sie die zweitgrößte Religionsgruppe darstellen. Österreich zähle zu jenen Ländern, in denen die Leistungsunterschiede zwischen Einwandererkindern und einheimischen Schülern am ausgeprägtesten seien, zitiert die EUMC eine aktuelle OECD-Studie. 80 Prozent der türkischen Bevölkerung in Österreich habe lediglich die Pflichtschule absolviert. Diskriminierung gebe es in Österreich auch auf dem Wohnungsmarkt, so der EUMC-Bericht. 2004 eingeführte neue Kriterien für Sozialwohnungen hätten „ernsthafte Schwierigkeiten“ für eingebürgerte Einwanderer geschaffen, die ihre Familien haben nachziehen lassen. Zudem sei zwischen 1994 und 2002 die Ablehnung von Muslimen als Nachbarn von 19 auf 25 Prozent gestiegen. Auf Grundlage des Berichts fordert die EUMC, den Kampf gegen die Diskriminierung von Muslimen zur politischen Priorität zu machen. Die Antirassismus-Richtlinie und die Gleichbehandlungs-Richtlinie müssten umgesetzt und Mechanismen geschaffen werden, um rassistische Vorfälle zu registrieren und nach Opfergruppen aufschlüsseln zu können.

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