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Digital Leadership Day in Bregenz: Digitalisierung erfordert Mut und Neugier

Reza Razavi stellte den „Culture Code“, die Unternehmenskultur für die digitalisierte Welt bei BMW vor.
Reza Razavi stellte den „Culture Code“, die Unternehmenskultur für die digitalisierte Welt bei BMW vor. ©TOWA/Fasching
Bregenz. - Agiles Management als Herausforderung für die Digitalisierung großer Unternehmen und Konzerne: Der erste Digital Leadership Day bei der Digital-Agentur TOWA stand ganz im Zeichen von Veränderung.
DLD in Bregenz
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Was sind die Chancen, Gefahren und Erfolgsfaktoren der Digitalisierung? Mehr als 60 Top-Führungskräfte aus der Region tauschten sich beim ersten Digital Leadership Day der Bregenzer Digital-Agentur TOWA in Zusammenarbeit mit dem Culture Institute und Hagen Management mit namhaften Experten aus – und bekamen einen Nachmittag lang spannende Inputs, erfolgreiche Best-Practice-Beispiele, aber auch „irrsinnige“ Begleiterscheinungen der Digitalisierung serviert. Ein abwechslungsreiches Programm, das von den Teilnehmenden mit großem Interesse angenommen wurde: „Wir sind sehr glücklich, dass sich so viele Top-Entscheider von renommierten Unternehmen aus der gesamten Bodensee-Region die Zeit genommen haben, zu uns zu kommen“, so TOWA-Geschäftsführer Florian Wassel. Entsprechend bunt die Referentenliste, die für den ersten DLD gewonnen werden konnten – darunter Reza Razavi von BMW, Kiki McGowan von Zumtobel oder auch Alexander Klocker von Doppelmayr.

Agiles Mindset als Notwendigkeit

Für eine erfolgreiche Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie braucht es „Mut und Neugier“, waren sich die Referenten des DLD einig. „Es findet ein Paradigmenwechsel statt. Mit der Steigerung der Komplexität geht die Notwendigkeit eines agilen Mindsets einher“, machte Stefan Hagen von Hagen Management gleich zu Beginn deutlich. Oder anders gesagt: „Man muss sich von absoluten Erwartungshaltungen verabschieden und sich auf Lern- und Anpassungseffekte einlassen“, ergänzte TOWA-Geschäftsführer Wassel.

Frank Hermle vom Culture Institute durfte die mehr als 60 Top-Entscheider aus der Region bei TOWA begrüßen.
Frank Hermle vom Culture Institute durfte die mehr als 60 Top-Entscheider aus der Region bei TOWA begrüßen. ©Frank Hermle vom Culture Institute durfte die mehr als 60 Top-Entscheider aus der Region begrüßen. (Foto: TOWA/Fasching )

Mikro-Strategien statt großem Launch

Dass das gerade bei großen Unternehmen und Konzernen mit massiven Strukturveränderungen einhergeht und alles andere als einfach ist, machte das Best-Pratice-Beispiel Zumtobel deutlich. In der anfänglichen Zusammenarbeit zwischen TOWA und dem Leuchten-Konzern standen im inhaltlichen Zugang sprichwörtlich Welten gegenüber. In kleinen Etappen wurde aus einem linear-verlaufenden Entwicklungsprozess ein agiler, selbst-wachsender Prozess geformt. „Wir mussten uns ein Stück weit von den großen Ideen, einem großen Launch und großen Budgets zugunsten von Mikro-Strategien, zentralen Insights und schnellen Iterationen verabschieden“, machte Kiki McGowan, Head of Brand Communications von Zumtobel Lighting, deutlich. Oder anders gesagt: „Agiles Management ist keine Diät, sondern eine Ernährungsumstellung“, sagte sie.

Schlagwort “Digitalisierung”

Dass rund um das Buzzword „Digitalisierung“ aber auch viel heiße Luft produziert wird, berichtete Kai Taylor, langjähriger Senior Partner der Boston Consulting Group, aus seiner Erfahrung. Zahlreiche Beispiele von Deutschland bis ins Silicon Valley würden zeigen, dass die Digitalisierung heute als Schlagwort für nahezu jede unternehmerische Maßnahme herhalten müsse. „Was vielerorts noch nicht verstanden wurde ist, dass Digitalisierung kein einzelnes Projekt ist, sondern die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens betrifft“, so Taylor.

Traditionelle Player Vs. New Player

Dass die digitale Transformation nicht einfach von der Chefetage bestimmt und eingeführt werden kann, zeigte Dr. Simon Sagmeister (“The Culture Institute”) auf. Der Bregenzer stellte dabei auch das “Culture Map”-Modell vor, das Sagmeister unter anderem auch bei Kunden wie BMW eingesetzt hat. Beim deutschen Automobilkonzern arbeitet er eng mit Reza Razavi zusammen, der in Bregenz auch die gemeinsamen Initiativen zum Transformationsmanagement bei BMW vorstellte. Besonders interessant waren hier auch Sagmeisters Erkenntnisse, wie sich traditionelle Player wie BMW von neuen Herausforderern wie Tesla unterscheiden. Es gibt durchaus Gemeinsamkeiten, doch in verschiedenen Punkten schaffen die traditionellen Player es einfach nicht mit der Startup-Kultur von Unternehmen wie Uber & Co mitzuhalten.

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