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"Dieses unselige Ergebnisdenken"

Und doch ist der Ärger bei Austria-Lustenau-Trainer Edi Stöhr nach der 0:3-Heimpleite gegen Hartberg enorm groß.

Der Blick auf die Tabelle lässt sich kaum vermeiden, vor allem nach zwei “Zu-Null-Pleiten” und noch dazu wenn man zum Kreis der Titelanwärter zählt. Dessen ist sich Austria-Trainer Edi Stöhr durchaus bewusst. Dabei will der Deutsche genau diesen Blick am liebsten verbieten – zumindest seinen Spielern. “Wir müssen wegkommen von diesem unseligen Ergebnisdenken”, poltert der Fußballlehrer am Tag nach der dritten Frühjahrs-Niederlage. “Dies baut nur unnötig Druck auf. Vor allem dann, wenn Spieler die Dinge nicht richtig kanalisieren können.” Weil er diesbezüglich auch beim Präsidenten nicht wirklich Gehör findet, ergänzt Stöhr: “Auch ich verliere nur ganz ungern. Aber lieber verliere ich, als dass ich Remis spiele.” Der springende Punkt sei doch, dass die Mannschaft zeigt, dass sie gewinnen will. Davon will er einfach mehr sehen, denn das sei der “springende Punkt”.

Alles begann gegen Dornbirn

Dass der Frust derzeit groß ist, daraus macht auch Austria-Kapitän Harald Dürr kein Geheimnis. Deshalb habe es schon Gespräche gegeben. “Der Trainer hat schon die richtigen Worte gefunden”, bemerkte der Mittelfeldspieler mit einem Augenzwinkern. Nach den Fehlern befragt, meldet sich wieder der Trainer zu Wort: “Wir wissen um unsere Fehler. Doch die Antwort werden wir nicht hier am Tische, sondern auf dem Platz geben.” Am Freitag gastiert mit dem FC Mohren Dornbirn ausgerechnet jene Mannschaft im Reichshofstadion, die mit einem 3:2-Sieg zum Rückrundenstart den “Antilauf” der Lustenauer eingeleitet hatten. Und jetzt reisen die “Rothosen” mit dem ersten Auswärtssieg im Gepäck zur besten Heimelf der Liga – und wollen wieder überraschen. Diesmal vor den Augen des Präsidenten, der die Saisonpremiere in Gratkorn nicht einmal im Fernsehen verfolgen wollte. “Nervlich halte ich das nicht mehr aus”, gesteht FCD-Chef Werner Höfle und verrät: “Ich habe erst nach Spielschluss den Teletext eingeschaltet.” Um dann sogleich dem Trainer per Telefon zu gratulieren. “Wir brauchen die Punkte, und der Sieg gibt Auftrieb”, so Höfle. “Ob es auch am Freitag gegen die Austria reicht? Wir werden sehen. Aber für die Derbystimmung war unser Sieg sicher gut.”

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