Dieser Streik steht in Wien vor der Tür
Am Donnerstag gehen die Kollektivvertragsverhandlungen in der Sozialwirtschaft (SWÖ) in die vierte Runde, am gleichen Tag kommt es zu einem weiteren Streik von Beschäftigten in diesem Bereich: Die Freizeitpädagoginnen und -pädagogen der Bildung im Mittelpunkt (BiM) GmbH an den ganztägigen Volksschulen in Wien protestieren gegen drohenden Reallohnverlust, hieß es am Dienstag. An über 100 Schulen fällt an diesem Nachmittag die Kinderbetreuung ganz oder teilweise aus.
KV-Verhandlerin: "Skandalös"
Die Arbeitgeber seien auch in der dritten Verhandlungsrunde Ende November "noch immer nicht einmal dazu bereit" gewesen, die Inflation abzugelten, betonte BiM-Betriebsratsvorsitzende und KV-Verhandlerin Selma Schacht in einer Aussendung. Im Gegenteil würde das letzte Angebot der Arbeitgeberseite für die 130.000 Beschäftigten in der österreichischen Sozialwirtschaft "einen massiven Reallohnverlust bedeuten", dies sei "skandalös".
Schacht verwies auf die bereits vergangene Woche österreichweit abgehaltenen stundenweisen Warnstreiks an rund 300 Standorten in privaten Gesundheits-, Sozial-, Bildungs- und Pflegeeinrichtungen. "Nun erhöhen auch die Freizeitpädagog:innen und BiM-Beschäftigten den Druck", hieß es in der Aussendung.
Dies sei notwendig in einer Branche, "die ohnehin schon unterdurchschnittlich bezahlt wird und von prekären und gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen geprägt ist". Man gehe aber auch gleichzeitig gegen die "massiven Kürzungen von Bund und Stadt Wien auf die Straße". Denn bereits jetzt seien Beschäftigte vieler Einrichtungen mit Kündigungen, Einsparungen, Gehaltsverlust und Leistungsverringerungen konfrontiert.
Demonstration in Wien
Die Demonstration startet am Donnerstag um 13 Uhr am Wiener Urban-Loritz-Platz und wird durch den 7. und 6. Bezirk ziehen. Auch ein Besuch von bestreikten Schulen und der MA 56 als 100-prozentige Eigentümerin der BiM GmbH wurde angekündigt. Die Abschlussveranstaltung ist beim Kulturzentrum Amerlinghaus geplant.
(APA/Red)