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Die Wikinger erfinden sich neu

Die Raiffeisen Vikings wollen nach einer turbulenten Saison ohne Titelgewinn neue Wege gehen.

Präsident Karl Wurm skizzierte auf einer Pressekonferenz in Wien die Eckpunkte der Reform bei Österreichs Football-Vorzeigeklub. Zuletzt sei es immer schwieriger geworden, die erfolgsverwöhnten Spieler zu motivieren, sagte Wurm. Darum wollen sich die Wikinger nun neue Ziele setzen.

„Wir wollen der erste Verein sein, der mit ausschließlich österreichischen Spielern Eurobowl oder Austrian Bowl gewinnt“, lautet die Zielvorgabe von Wurm. Schritt für Schritt will man bei den Vikings nordamerikanische Importspieler abbauen und auf heimische Nachwuchstalente setzen. Ein frisches Trainerteam und neue Trainingsmethoden sollen den Grundstein dafür legen.

Headcoach Chris Calaycay wird in den nächsten Wochen in den USA nach einem neuen Defense Coordinator Ausschau halten, der mit Mario Klima als Linebacker-Coach zusammenarbeiten wird.
Für die Offense wird Vince Lelard, der ehemalige Headcoach von Paris Flash, verantwortlich sein. Ihm zur Seite steht als Offense Line Coach mit Dimitrios Galanos ein Vikings-Urgestein.

Großes Augenmerk erhält die Fitness der Spieler. Mit dem Sportwissenschaftler Mathias Kovacev wurde ein neues Fitnessprogramm ausgearbeitet. Zwölf Wochen lang wird unter seiner Regie im Trainingszentrum Ravelinstraße vor allem an Schnelligkeit und Kraft gearbeitet. Im Kontaktsport Football sei besonders Athletik gefordert, weiß Kovacev, letztlich „geht es um die Sicherheit der Spieler“.

Als Quarterbacks werden in der neuen Saison erstmals zwei Österreicher beginnen: Philipp Jobstmann, der sich zuletzt in der Eurobowl ins Rampenlicht spielen konnte, und Christoph Gross sollen die Wikinger wieder in Titelnähe werfen. Die Vikings haben sich von allen Importspielern verabschiedet – mit Ausnahme von Josiah Cravalho. Mit dem „Flying Hawaiian“, einem der Publikumslieblinge, werden noch Gespräche geführt.

Das Ziel, mit einer rein österreichischen Mannschaft auf Titeljagd zu gehen, wird 2009 noch nicht realisierbar sein. Das könne erst in drei bis vier Jahren erreicht werden, erklärte Wurm. Zwar gäbe es auf jeder Position Talente aus dem eigenen Nachwuchs, aber für einige käme ein Einsatz in der Liga noch zu früh. „Es ist einfach zu gefährlich für sie“, meinte Headcoach Calaycay.

„Wir haben jahrelang Geld in fertige ausländische Spieler investiert, statt auf perfekte Ausbildung des Nachwuchses zu setzen“, zeigte sich Wurm selbstkritisch. Die vergangene Saison, die die Vikings überraschend ohne Titel beendeten, habe ein Umdenken erfordert.

„Es ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, als wir das neue Programm vorgestellt haben“, sagte Wurm. „Wir haben viele hungrige, hervorragende Spieler – wir müssen sie nur zum Leben erwecken.“

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