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Die Spezialprogramme auf der 54. Viennale

Unter den Spezialprogrammen der Viennale 2016 findet sich auch ein Tribute für Christopher Walken
Unter den Spezialprogrammen der Viennale 2016 findet sich auch ein Tribute für Christopher Walken ©Viennale
Neben den gleichermaßen umfassenden wie interessanten Retrospektiven des Filmarchivs Austria und des Österreichischen Filmmuseums stehen auch Spezialprogamme zu namhaften Persönlichkeiten des US-Gegenwartskinos sowie kürzlich verstorbener Filmlegenden auf dem Viennale-Spielplan.
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Von den knapp 340 Produktionen im Programm der 54. Viennale entfallen dabei 139 Kurz- und Langfilme auf die nachfolgenden Spezialprogamme.

Ein zweites Leben. Thema und Variation im Film

Der Titel soll nicht täuschen: Nicht (nur) Remakes, Sequels oder Spin-offs versammelt das Österreichische Filmmuseum bei seiner Viennale-Retrospektive, sondern vielmehr Inspirationen und verschiedene Zugänge zum gleichen Sujet. Besonders auffällig ist das bei Adaptionen derselben Literaturvorlage: So werden etwa die Verfilmungen von Emily Brontes “Sturmhöhe” durch Luis Bunuel,  William Wyler und Jacques Rivette gegenübergestellt. Ebenfalls auffällig (und sehr schade): Keiner der ausgewählten 53 Filme aus 95 Jahren Kinogeschichte stammt von einer Frau.

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Robert Land: Die Wiederentdeckung eines verschollenen Filmemigranten

Die diesjährige Retrospektive des Filmarchivs Austria zur Viennale widmet sich einem “großen Unbekannten des deutschsprachigen Kinos der Zwischenkriegsjahre”: dem Filmemigranten Robert Land. 28 Filme hat der österreichisch-tschechische Regisseur gedreht, wobei ein Großteil davon jahrzehntelang als verschollen galt. Dem Filmarchiv ist es gelungen, viele dieser Filme aufzuspüren und zu restaurieren. Eine erste Werkschau unter dem Titel “Kino vor dem Untergang” zeigt nun 13 Werke, darunter fünf Stummfilme, die mit elektronischer Musik live unterlegt werden.

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Dancer in the Dark. Der Schauspieler Christopher Walken

Bis zuletzt hatte sich die Viennale darum bemüht, den prägnanten Charakterdarsteller nach Wien zu holen – nun muss man mit Christopher Walken auf der Leinwand vorlieb nehmen. Wobei man den 73-Jährigen”nicht nur als Psycho-Figur” zu Gesicht bekommt, wie Festivaldirektor Hans Hurch betonte: “Das ist ein viel größerer Schauspieler als Robert De Niro.” Das Programm zeichnet nun Walkens Karriere nach, von seiner Oscar-prämierten frühen Rolle als traumatisierter US-Soldat in “The Deer Hunter” über die kultigen, düsteren Ganovenrollen in “True Romance” oder “The King of New York” bis zum Beweis seiner Musical-Fähigkeiten in John Turturros Arbeiterfilm “Romance & Cigarettes”.

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You Can Count On Him. Der Drehbuchautor und Filmemacher Kenneth Lonergan

Als “besten Filmemacher, von dem  die meisten noch nie gehört haben”, bezeichnete die “New York Times” kürzlich Kenneth Lonergan anlässlich seiner dritten Regiearbeit “Manchester by the Sea”. Das Drama um einen Handwerker (Casey Affleck), der Vormund seines Teenagerneffen wird und deshalb notgedrungen in seine Heimatstadt zurückkehrt, wird in Anwesenheit Lonergans zum Auftakt des Festivals gezeigt. Die Viennale nimmt das zum Anlass, dem US-amerikanischen Regisseur, Dramatiker und Drehbuchautor darüber hinaus ein Tribute samt Carte blanche zu widmen. So stellt Lonergan seinen bisherigen Filmen “Margaret” und “You Can Count On Me” u.a. John Fords “My Darling Clementine” (1946) gegenüber.

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Time and Tide. Zur Erinnerung an Peter Hutton (1944-2016)

Wenige Monate nach seinem Tod im Juni im Alter von 71 Jahren wird des US-amerikanischen Avantgardefilmers Peter Hutton gedacht. Vor allem bekannt für seine stummen, kontemplativen Städteporträts, ist etwa das dreiteilige, über ein Jahrzehnt entstandene “New York Portrait” zu sehen. Als zentrales Element bei den Werken des früheren Matrosen ist das Wasser zu erkennen – nicht zuletzt in “Study of a River”, eines von vielen Werken über den Hudson River, den Hutton von seiner Wohnung in New York sehen konnte.

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Das Kino gehört uns. Zur Erinnerung an Jacques Rivette (1928-2016)

Bereits 2002 widmete die Viennale dem eigenwilligen “Nouvelle Vague”-Regisseur Jacques Rivette eine umfassende Retrospektive. Anlässlich des Todes des Franzosen Anfang diesen Jahres sind nun drei kurze bzw. mittellange Werke sowie drei Langfilme seines spannenden Oeuvres sowie Claire Denis’ Film über ihn, “Jacques Rivette, le veilleur” zu sehen. Bei den drei Kurzfilmen handelt es sich um Rivettes erste drei Filme, “Aux quatre coins”, “Le Quadrille” und “Le Divertissement”, die zwischen 1949 und 1952 entstanden sind und seit über 60 Jahren als verschollen galten.

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Kinkdom Come. Die englische Band The Kinks und das Kino

20 Jahre sind seit der nicht offiziellen Auflösung der legendären britischen Band The Kinks vergangen. Die Truppe um Mastermind Ray Davies und dessen Bruder und Gitarristen Dave zählt zu den Pionieren des Punk und Britpop und brachte Hits wie “Return to Waterloo” hervor. Der Londoner Musikvideo und -filmregisseur Julien Temple hat dem Geschwisterpaar mit “Kinkdom come: Dave Davies” (2011) und “Ray Davies: Imaginary Man” (2010) zwei Dokus gewidmet, die der 63-Jährige nun persönlich in Wien präsentiert. Zudem stehen zwei von Ray Davies inszenierte Filme, “Weird Nightmare” und “Return to Waterloo”, auf dem Programm.

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Das Rebellische Bild. Noticieros – Kubanische Wochenschauen 1960-1970

Mit dem Triumph der Kubanischen Revolution wurde der Grundstein zum Filminstitut ICAIC gelegt, das fortan die “Noticieros” produzierte – maximal zehnminütige Wochenschauen, die in den Kinos vor dem Hauptfilm gezeigt wurden. 1.493 Ausgaben sind im Laufe von drei Jahrzehnten entstanden, und behandelten die Themen Innen- und Weltpolitik, Kultur, Technik, Wissenschaft, Sport und Alltagsleben. Anfangs eher konventionell gestaltet, erschuf der experimentelle Regisseur Santiago Alvarez bald kleine Kunstwerke. Das Viennale-Programm zeigt ausgewählte Noticieros aus den 60er-Jahren, die über sechs kuratierte Programme den Fortgang der Revolution und die Geburt einer neuen kubanischen Gesellschaft erlebbar machen.

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Analog Pleasure. Part 1. Das Filmfestival als Kinemathek

Quentin Tarantinos in 70mm veröffentlichter Western “The Hateful Eight” (2015) hat gezeigt: In Zeiten der Digitalisierung kommt auch dem analogen Kino wieder mehr Aufmerksamkeit zu. Unter dem Titel “Analog Pleasure” zeigt die Viennale nun ausgewählte Werke in den Filmformaten 8mm, 16mm, 35mm und 70mm so, wie sie von ihren Machern erdacht wurden. Dabei bringe jedes Format “eigene Bild- und Erfahrungswelten hervor”: Da flackern Super-8-Filme aus dem Kosmos des Künstlerkollektivs Die Tödliche Doris begleitet vom Projektoren-Knattern über die Leinwand und faltet sich mit der legendären Stummfilmkomödie “Playtime” (1923) von Jacques Tati eine Welt immer weiter auf.

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Viennale-Logo-2016
Viennale-Logo-2016

54. Viennale Filmfestival
20. Oktober bis 2. November 2016
Ticketvorverkauf ab 15. Oktober
Programm auf www.viennale.at

>> Alle Informationen zur Viennale 2016

Viennale-2016-Sujet
Viennale-2016-Sujet

(APA/Red.)

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