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Die Rute ins Fenster gestellt

Die RedZac-Liga beginnt zwar erst in sechs Tagen, doch in Lustenau wird in der Stationfrage bereits jetzt scharf geschossen. Am Mittwoch drehte Bürgermeister Grabher an der Eskalationsschraube. Pachtvertrag

Er drohte in einem ORF-Interview der Austria mit Auflösung des Pachtvertrags fürs Reichshofstadion, sollte sie sich weigern, den FC dort spielen zu lassen. Grabher, für die „VN“ zu keiner Stellungnahme bereit, betonte dabei einmal mehr, dass er es sich nicht vorstellen könne, auch nur einen Euro ins Stadion an der Holzstraße zu investieren.

Nagel empört

Empört reagierte Austria-Präsident Hubert Nagel auf den Exklusiv-Auftritt des Gemeindeoberhauptes vor laufenden ORF-Mikrofonen- und Kameras. „Es ist unglaublich, wie der Bürgermeister geltende Verträge ignoriert und sich nicht an seine Aussagen hält. Da redet man von einem befristeten Spielbetrieb des FC im Reichshofstadion, von einem Sportkonzept, das irgendwo in der Luft herumschwebt. Und plötzlich gilt nichts mehr. Es ist katastrophal, wie dieser Mann keine Lösung zusammenbringt.“ Nagels Quintessenz: „Die Austria wird länger im Reichshofstadion spielen wie Grabher Bürgermeister ist.“ Auch Vizebürgermeister Kurt Fischer schießt scharf auf den Gemeindechef. „Er hat vom Problem gewusst und trotz oftmaliger Urgierung einfach nichts getan. Jetzt steht er vor einem Scherbenhaufen und gibt anderen die Schuld.“

Harte Bandagen

Für Fischer ist es nicht nachvollziehbar, „wie Grabher von gemeinsamen Beschlüssen reden kann. Er hatte einen Auftrag, wichtige Punkte in dieser Angelegenheit abzuklären. Auch die Prüfung einer möglichen Adaptierung der Holzstraße für die RedZac-Liga. Geschehen ist nichts.“ Grabhers Auftritte samt Ausstoß von Drohungen sei „blinder Aktionismus. Mit niemandem abgesprochen. Abgesehen davon, dass er den Pachtvertrag nicht einfach eigenmächtig auflösen kann. Ein Pachtvertrag, der im Übrigen erst drei Jahre nach der Kündigung erlischt.“ Bernd Bösch von den Grünen wünscht eine Prüfung der Holzstraße. „Sollte es finanziell sogar günstiger kommen als die Investitionen ins Reichshofstadion, dann sind wir nicht gegen eine Adaptierung des FC-Platzes.“

Sperger gelassen

Gelassen sieht FC-Präsident Dieter Sperger die derzeitige Eskalation. „Es bleibt dabei. Wir spielen im Reichshofstadion. Unter welchen Umständen, wird man sehen.“ Klar ist für Sperger jedoch auch: „Wir brauchen künftig eine eigene Heimstätte, genauso wie die Austria.“ Er sei von der Gemeinde beauftragt worden, eine Bundesliga-Prüfung des FC-Platzes durchführen zu lassen. „Ich habe schon mit dem Bundesliga-Präsidenten telefoniert. Das passiert in Bälde.“

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