Vor Jahren schon war das Wiener Theater in der Josefstadt ein Schauspielpartner der Bregenzer Festspiele. Man bot meist österreichische Stücke. Zuletzt man erinnert sich etwa an Hofmannsthals Schwierigen im Sommer 1983 wirkten sie etwas verstaubt. Die Festspiele orientierten sich neu.
Jetzt, nachdem mit dem Intendanten Herbert Föttinger frischer Wind in das plüschige Haus im 8. Wiener Gemeindebezirk kam, wurde die Partnerschaft, wie die Bregenzer Festspielleitung den VN nun bestätigte, erneut vereinbart. Und zwar für mehrere Jahre.
Aufwertung
Günter Rhomberg, so der Festspielpräsident im Gespräch mit den VN, will die Kooperation nicht darauf zurückgeführt sehen, dass er seit einiger Zeit an der Josefstadt Vorsitzender des Stiftungsvorstandes ist. Rhomberg: Aus künstlerischen Planungen halte ich mich heraus. Intendant David Pountney und der für das Schauspiel verantwortliche Matthias Losek sind im Zuge ihres Vorhabens, diesen Programmteil der Festspiele aufzuwerten, letztlich wieder bei der Josefstadt gelandet.
Stücke stehen fest
Das erste Stück der Wiener Truppe in Bregenz ist der Brite Pountney dürfte beim Zuschlag geschmunzelt haben Gefährliche Liebschaften des Engländers Christopher Hampton. Diese Dramatisierung des berühmt gewordenen Briefromans von Choderlos de Laclos hat an der Josefstadt bereits im März 2007 Premiere, Föttinger steht als Vicomte de Valmont selbst auf der Bühne.
Für das Vorarlberger Publikum ist die Tatsache, dass die Verbindung zur Josefstadt nun für längere Zeit bestehen bleibt, ebenso interessant wie der Umstand, dass man am Kornmarkt spielt und diese Bühne im Stadtzentrum von Bregenz damit wieder verstärkt beleben will.
Kein Martinsplatz
Die Bespielung des Martinsplatzes wird dafür freilich aus dem Programm gestrichen. Das war aber schon am Ende der vergangenen Festspielsaison abzusehen bzw. klar. David Pountney, der derzeit mit Probenarbeiten für eine am Sonntag stattfindende Opernpremiere in Zürich beschäftigt ist, ließ übermitteln, dass sich die Kosten für den Martinsplatz von Jahr zu Jahr erhöht hätten. Dazu kamen, wie man laufend erfuhr, massive Widerstände der Anrainer in der Oberstadt. Er habe Harald Petermichl, dem Intendanten des Vorarlberger Landestheaters, das im Sommer am Martinsplatz beheimatet war, die Vorhaben schon vor einiger Zeit erörtert und dabei ein gutes Gespräch geführt.
Rhomberg rechnete im Gespräch mit den VN vor, dass die jetzige Lösung mit der Josefstadt keineswegs teurer käme und dass es somit vernünftig sei, das umgebaute Kornmarkttheater mit seiner guten Infrastruktur intensiver zu nutzen.
Weitere Partner
Auch das Hamburger Thalia-Theater kommt in Bregenz nun auf eine größere Bühne. 2007 trumpft man mit Shakespeares Ein Sommernachtstraum im Festspielhaus massiv auf.
Das wird nicht alles sein. Die Festspiele sind, wie man ebenso bestätigte, in Verhandlungen mit weiteren Bühnen.
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