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"Die Hinichen"-Konzertabsage sorgt für Wirbel: IG Autoren übt Kritik an den Grünen

laus Werner-Lobo kritisierte das Konzert der umstrittenen Wiener Band "Die Hinichen" - es kam zur Absage
laus Werner-Lobo kritisierte das Konzert der umstrittenen Wiener Band "Die Hinichen" - es kam zur Absage ©APA
Wegen massiver Kritik der Wiener Grünen wurde das Weihnachtskonzert der Wiener Band "Die Hinichen" im Gasometer abgesagt. Jetzt meldet sich die IG Autoren zu Wort und übt Kritik am Grünen-Kultursprecher Klaus Werner Lobo.
Konzert abgesagt

Wie berichtet, musste das Weihnachtskonzert der Wiener Band “Die Hinichen” wegen massiver Kritik von Seiten der Wiener Grünen abgesagt werden. Grünen-Kultursprecher Klaus Werner-Lobo hat den Veranstalter laut eigenen Angaben darauf hingewiesen, dass der Auftritt nicht den Subventionsbedingungen der Stadt entspreche. Künftig will er diese genauer formulieren.

Nun kommt von Seiten der IG Autorinnen Autoren Kritik an der Entscheidung.

IG Autoren spricht von Zensur

IG-Geschäftsführer Gerhard Ruiss nannte den Plan von Klaus Werner-Lobo “eine Schande und absolut inakzeptabel”. Weiter sprach sie von Zensur, die an die Ära Metternich erinnern würde. Es gebe ausreichend Möglichkeiten im Straf- und Zivilgesetz, um Verstöße gegen Gesetze zu ahnden, betonte die IG. Daher brauche es ihrer Meinung nach “keinerlei politisch vorgegebenes Sittlichkeitsempfinden, was einem Publikum zugemutet werden kann und was nicht.”

Die IG Autorinnen Autoren erwarte daher von Lobo die umgehende Erklärung, dass er keine vorhergehende inhaltliche Einschränkungen bei der Bewertung der Förderungswürdigkeit von Kultur plane, sowie eine Garantie, dass er sich”in keiner Art und Weise in die Programmierung von Kulturveranstaltern einmischt”. Auch die FPÖ hat die Entscheidung der Grünen heftig kritisiert und  zeigte sich “entsetzt”.

“Die Hinichen”-Texte sorgen für Wirbel

Für Aufregung sorgten die Texte der Wiener Band, die unter anderem einschlägige bis obszöne Ausdrücke aus der Wiener Mundart verwendet. Zu Repertoire der “Hinichen” gehören etwa Lieder wie “Fut Orsch Beidl”, “Der Neger am Mittelmeer” oder “Gruppensex im Altersheim”. Ein Album ist mit “Wir mischen auf im Frauenhaus” betitelt. Derartige Inhalte hätten in einer von der Stadt geförderten Einrichtung wie dem “Planet-Music Gasometer” nichts verloren, zeigte sich der Grüne Kultursprecher überzeugt. Darauf habe er den Veranstalter in einem Telefonat aufmerksam gemacht.

Die Grünen selbst bestreiten den Vorwurf der Zensur vehement. Man könne durchaus provozieren, die Texte der Hinichen seien jedoch menschenverachtend und diskriminierend. Dass Sexismus, Homophobie oder Rassismus nicht gestattet seien, stehe in den Subventionsbedingungen der Stadt. Diese Hinweise sollen künftig noch eindeutiger formuliert werden, kündigte Werner-Lobo an.

(Red./APA)

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