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Die Gleitschirmpiloten vom Staufen

Das Gefühl der Freiheit lässt sich kaum beschreiben
Das Gefühl der Freiheit lässt sich kaum beschreiben ©Gerty Lang / Verein
Vereine im Fokus – Gleitschirmverein Staufen-Dornbirn     Paragliding bedeutet für die Mitglieder des Vereins: Höhenflug des Lebens Dornbirn. (lag) Zuerst muss einmal festgehalten werden, dass Gleitschirmpiloten nicht „springen“. Sie starten und fliegen.
Gleitschirmpiloten

Doch bis endlich geflogen werden kann, müssen ganz ordentliche Höhenunterschiede überwunden werden. Sieht man mal von den zehn Zentimetern ab, die man bei seiner allerersten Übung  „erfliegt“. Sie stehen also auf dem Berg, halten die Nase in den Wind,  rennen los und erheben sich in die Lüfte. Aber halt! So einfach ist es nicht. Beginnen wir von vorne. Im Frühjahr 1987 sind die ersten „Verwegenen“ mit dem Gleitschirm vom Dornbirner Hausberg „Staufen“ geflogen. Man könnte sagen, sie flogen lieber, als den Berg wieder hinunterzuwandern. Schon damals haben sich ein paar Wildflieger zum Paraclub Rheintal zusammengeschlossen. Da auf die provisorische Organisation viele Probleme mit den diversen Grundbesitzern zukamen, wurde bald ein ordentlich angemeldeter Verein mit behördlicher Genehmigung notwendig. Am Freitag, des 10. Juni 1988 haben 14 Clubmitglieder bei der einberufenen Versammlung den „Gleitschirmverein Staufen“ mit den erforderlichen Statuten beschlossen und der GSV Staufen war somit gegründet. Die Piloten kennen sich in Meteorologie und Luftrecht aus, denn sie gehören zur Luftfahrt. „Bevor man seinen ersten Flug machen kann, heißt es, einen 10wochen-Kurs im Bregenzerwald oder Schnifis zu absolvieren. Die gesamte Flugausrüstung passt in einen großen Rucksack und wiegt zwischen 15 und 25 Kilogramm. Während des Fluges sitzt der Pilot bequem in einem Sitzgurt. Gesteuert wird der Gleitschirm mit den Händen über zwei Steuerleinen“, erzählt der Obmann des Vereins Martin Kispert. Ein „normaler“ Gleitschirmpilot gibt sich mit dem Genussfliegen zufrieden, also runter vom Hausberg auf den Landeplatz. „Das ist so eine Art Feierabendsport“, lacht Christian Tamegger, Der Gesamtweltcupsieger hat sich dem Streckenfliegen verschrieben und ist schon mal bis zu neun Stunden in der Luft. „Und dann gibt es auch noch das Akrobatikfliegen, mit Spiralen und Loopings“, meint er mit einem verschmitzten Seitenblick auf seine Kollegin Patrizia Rupprechter. Ein Mal im Jahr findet Ende April der Staufencup mit internationaler Beteiligung statt. Dieser musste jedoch wetterbedingt heuer abgesagt werden. Gemeinschaft wird im Verein Groß geschrieben, denn es ist immer etwas los. So findet jeden ersten Freitag im Monat um 20 Uhr der Vereinsabend im Flugplatzrestaurant Hohenems statt. Dabei werden aktuelle Themen besprochen, Dias und Filme vorgeführt und neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Technik und Sicherheit vorgestellt. Man spricht auch über den Vereinsausflug, bei dem neue Fluggebiete besucht werden. Wenn man den Piloten zuhört,  wird man unweigerlich von ihrem Enthusiasmus angesteckt, fühlt die Freiheit, nimmt das Gefühl in sich auf, mit den Adlern gemeinsam die Thermik zu nützen. So gesehen, sind sie alle Genussflieger.

 

Kontakt:

Gleitschirmverein Staufen-Dornbirn

Tel. 0664 2433930

www.gsv-staufen.at

 

 

 

 

Was ist das Faszinierende des Gleitschirmfliegens

 

Martin Kispert, Obmann

Ich fliege bereits seit 27 Jahren, bin praktisch seit den Anfängen dabei. Es ist die einfachste und unkomplizierteste Art in die Luft zu kommen. Körperliche Fitness ist Voraussetzung. Man wird vom Schirm getragen, immer höher, wenn man in der Thermik ist.

 

Patrizia Rupprechter, 2fache Teamsiegerin Outdoor-Trophy

Ich fliege seit 12 Jahren. Für mich bedeutet es Selbstbestimmung und Freiheit. Auch junge Leute sind bei uns im Verein herzlich willkommen und erhalten Unterstützung von den erfahrenen Piloten. Mir gefällt, an verschiedenen Plätzen Neues auszuprobieren.

 

Christian Tamegger, Gesamtweltcupsieger

Mein Papa und mein Bruder waren schon Piloten und das hat mich motiviert. Jede freie Minute bin ich in der Luft. Für mich ist Fliegen alles, vor allem lange Strecken. Genauso aber auch schnell nach der Arbeit am Abend auf die Hohe Kugel zu laufen und mit Genuss in Hohenems landen.

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