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Deutschland gewinnt Eurovision Song Contest 2010

Nach 28 Jahren hat Deutschland wieder den Eurovision Song Contest (ESC) gewonnen. Lena Meyer-Landrut setzte sich mit ihrem Lied "Satellite" am Samstagabend in Oslo im Finale gegen Sänger und Bands aus 24 anderen Ländern durch, wie bereits kurz vor Abschluss der Punktevergabe aus 39 Ländern feststand.
Eurovision Song Contest 2010 in Oslo I
Eurovision Song Contest 2010 in Oslo II

Triumph für Lena in Europa: Fast drei Jahrzehnte nach Nicoles “Ein bisschen Frieden” hat Deutschland wieder den Eurovision Song Contest gewonnen. Mit ihrem Lied “Satellite” kam die 19-jährige Abiturientin Lena Meyer-Landrut aus Hannover auf 246 Punkte und so mit großem Abstand auf den ersten Platz der 25 Finalteilnehmer. “Das war definitiv nicht zu erwarten. Ich bin völlig fertig”, sagte der von dem souveränen Sieg überwältigte Jungstar kurz nach Ende des größten Schlagerwettbewerbs der Welt.

Die Begeisterung für Lena dürfte nach dem Erfolg von Oslo noch größere Ausmaße erreichen. Am Sonntagnachmittag wurde sie in ihrer Heimatstadt Hannover zurückerwartet. Nach der für 15.00 Uhr geplanten Landung der von der ARD und dem Privatsender ProSieben gecharterten Lufthansa-Maschine war ein großer Empfang vor dem Rathaus vorgesehen, wo bereits in der Nacht rund 20.000 Menschen ihren Sieg beim Public Viewing mitgefeiert hatten. 37.000 weitere waren es bei der offiziellen Grand-Prix-Party auf der Hamburger Reeperbahn.

14,69 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten allein in Deutschland den souveränen Sieg Lenas – fast doppelt so viele, wie im vergangenen Jahr eingeschaltet hatten. Weltweit waren es nach Schätzungen mindestens 125 Millionen.

Lenas 246 Punkte erbrachten erst den zweiten Sieg Deutschlands bei dem Wettbewerb überhaupt. Bisher hatte nur Nicole 1982 mit dem Ralph-Siegel-Song “Ein bisschen Frieden” den Grand Prix d’Eurovision de la Chanson gewonnen, wie er damals noch hieß. Bei einem sehr souveränen Auftritt sang Lena “Satellite” in Oslo in Nuancen anders als gewohnt. Sie bekam am Samstag Punkte aus fast allen Ländern, darunter neun Mal die Höchstzahl von je 12 Punkten – aus Estland, Dänemark, Spanien, der Slowakei, Lettland, Finnland, Norwegen, Schweden und der Schweiz. Nur in fünf der insgesamt 39 abstimmenden Länder ging sie leer aus.

Auf den zweiten Platz kam die Türkei mit dem Rocksong “We could be the Same” der Gruppe Manga. Mit 170 Punkten lag sie aber deutlich hinter Lena zurück. Dritter wurde Rumänien mit dem Popsong “Playing with Fire” des Duos Paula and Ovi bei 162 Punkten.

Zu einem Zwischenfall kam es im Finale bei dem auf Startnummer Zwei angetretenen spanischen Beitrag des Sängers Daniel Diges: Mitten in der Nummer erklomm ein Zuschauer überraschend die Bühne und mischte sich unter die Begleitgruppe. Das Lied durfte daher nach Ende aller anderen Beiträge wiederholt werden.

Der 55. Eurovision Song Contest, bei dem einschließlich der beiden Halbfinale insgesamt 39 Staaten teilnahmen, wurde von 18.000 Zuschauern in der Telenor-Arena in Oslo verfolgt. Am Sonntag gratulierte neben vielen anderen auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel der deutschen Siegerin: Der “Bild”-Zeitung sagte sie: “Ich gratuliere Lena Meyer-Landrut zu ihrem Super-Erfolg in Oslo. Lena hat mich mit ihrer Natürlichkeit und Herzlichkeit sehr beeindruckt. Sie ist ein wunderbarer Ausdruck des jungen Deutschlands.”

Nach dem deutschen Sieg findet der Eurovision Song Contest nächstes Jahr in Deutschland statt. NDR-Intendant Lutz Marmor wollte sich noch nicht auf eine Stadt festlegen, Hannover und Hamburg haben die Show bereits für sich reklamiert, in den meisten Ländern wird der Eurovision Song Contest aber in der jeweiligen Hauptstadt ausgetragen. Die Ausrichtung des Wettbewerbs könnte nach Schätzungen bis zu 20 Millionen Euro kosten.

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