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"Deutschland braucht mehr Optimismus"

Der österr. Bundespräsident Fischer hat die Deutschen zu "mehr Optimismus und Selbstbewusstsein" aufgefordert. "Deutschland hat das Problem der Arbeitslosen, ist aber trotzdem ein wirtschaftlich enorm starkes Land."

In einem Interview mit dem Magazin „Reader’s Digest“ sagt Fischer: „Es herrscht bei Ihnen eine Neigung, alles, was als Problem empfunden wird, mit der Lupe anzuschauen und das Positive mit dem umgekehrten Fernrohr.“ Für diesen Pessimismus gebe es aber keinen Grund: „Deutschland hat das Problem der Arbeitslosen, ist aber trotzdem ein wirtschaftlich enorm starkes Land.“

Angesprochen auf die günstigeren Wirtschaftsdaten in Österreich wehrt Fischer jedoch ab: „Mich werden Sie nicht auf der Seite jener finden, die den Zeigefinger heben und nur auf jene Bereiche starren, wo die Statistiken in Österreich derzeit günstiger ausschauen.“ Und auch deutsche Arbeitskräfte, deren Zahl in Österreich zuletzt deutlich gestiegen ist, sind dem Präsidenten willkommen: „Das ist doch hervorragend. Die sind voll integriert, die bringen wertvolles Know-how mit.“ Umgekehrt gebe es Österreicher, die in Deutschland sehr geschätzt und in führenden Funktionen seien.

In dem Interview zerstreut der österreichische Bundespräsident zugleich alle Gerüchte, zwischen den Nachbarstaaten könne es ein angespanntes Verhältnis geben: „Was die Befindlichkeit zwischen unseren Ländern angeht, so finde ich sie sehr, sehr gut.“ Er sei sich sicher, dass die Beziehungen zwischen beiden Ländern „weiterhin so gut bleiben, wie sie heute sind“. Österreich empfinde sich wie ein „brüderlicher Nachbar“ zu Deutschland. Und mit Blick auf die Vergangenheit betont Fischer, „die Zeit der Ressentiments“ zwischen beiden Nationen sei vorbei: „Es gab die Narben aus der NS-Zeit. Das ist verheilt.“

Gerade deutsche Politiker wie Willy Brandt und Helmut Kohl, aber auch Gerhard Schröder würden in Österreich ein hohes Ansehen genießen. Alle drei hätten bei ihrer Arbeit stets „nicht nur an ihr Land gedacht, sondern auch an Europa als Ganzes“. Dies sei ein großer Verdienst.

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