AA

Deutscher Höhlenforscher aus Klinik entlassen

"Erfreulicher Verlauf" der Genesung
"Erfreulicher Verlauf" der Genesung
Der deutsche Höhlenforscher Johann Westhauser hat knapp zwei Wochen nach seiner spektakulären Rettung aus 1.000 Metern Tiefe am Mittwoch die Unfallklinik Murnau in Bayern verlassen. Der 52-Jährige sei "nach erfreulichem Verlauf" bei deutlich gebesserter Gesundheit entlassen worden, teilte das Klinikum mit. Er werde nun in seiner Heimat im Raum Karlsruhe eine stationäre Rehabilitation antreten.


Das Krankenhaus veröffentlichte auf seiner Internetseite am Mittwoch ein Video-Interview mit dem sichtlich gut gelaunten Höhlenforscher. Darin erzählte der 52-Jährige unter anderem, er habe sich während seiner Rettung große Sorgen um die Helfer gemacht, die die Höhle nicht so gut kannten und sich daher womöglich hätten gefährden können. “Davor hatte ich die meiste Angst.”

Westhauser kündigte zudem an, er werde nach seiner vollständigen Genesung wieder Höhlen erforschen: “Ja, das habe ich auf jeden Fall vor”, antwortete er auf die entsprechende Frage. “Es interessiert mich fachlich und die Neugier ist einfach da.” Zunächst gelte es aber, gesund zu werden.

Westhauser war am Pfingstsonntag bei einer Exkursion durch einen Steinschlag in rund 1.000 Metern Tiefe am Kopf verletzt worden und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma, wodurch er die Höhle nicht mehr selbstständig verlassen konnte. Er wurde in einer beispiellosen Bergungsaktion unter Beteiligung von Höhlenrettern aus fünf Ländern (202 ehrenamtliche Höhlenretter aus Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz und Kroatien) zurück an die Oberfläche gebracht.

Sie betreuten den Verunglückten medizinisch, sicherten die Transportstrecke ab und brachten ihn auf einer Trage in einer sechstägigen Aktion ins Freie. Die Riesending-Schachthöhle ist Deutschlands längste und tiefste Höhle. Sie besteht unter anderem aus sehr engen Gängen, wasserführenden Canyons und über Hunderte Meter abfallenden Schächten.

Die Verantwortlichen von der bayrischen Bergwacht bezeichneten die Rettungsaktion anschließend als Meilenstein der alpinen Rettungsgeschichte.

Westhauser überstand seinen Unfall, die anfangs eher improvisierte Notfallversorgung und die belastende Rettungsaktion vergleichsweise gut. Schon kurz nach seiner Einlieferung erklärten die behandelnden Ärzte in Murnau, er befinde sich in einem “hervorragenden Zustand”. Aufgrund von Schwellungen im Gehirn litt Westhauser anfangs unter motorischen Problemen, etwa Sprechstörungen. Diese haben sich inzwischen gelegt, wie das aktuelle Video zeigt.

  • VIENNA.AT
  • Bayern
  • Deutscher Höhlenforscher aus Klinik entlassen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen