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Deutsche Fahnder ermitteln

Klaus - Die Montfort Werbung ist wegen Gildemeister im Visier der Staatsanwaltschaft Bielefeld.

„Ich bin ganz einfach in den Sog einer großen Geschichte gekommen. Das ist sicherlich unangenehm, aber für mich ist der Fall bereits wieder erledigt.“ So kommentierte zu den „VN“ Richard Morscher, Geschäftsführer der Montfort Werbung in Klaus, die Tatsache, dass auch in den Räumlichkeiten der Montfort Werbung eine Hausdurchsuchung durchgeführt wurde.

Diese steht im Zusammenhang mit Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Bielefeld gegen den Chef des deutschen Werkzeugmaschinenherstellers Gildemeister, Rüdiger Kapitza.

Dieser steht im Verdacht der Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit sowie der Steuerhinterziehung

Größter Kunde

Gildemeister, einer der weltweit führenden Werkzeugmaschinenhersteller, ist der größte Kunde der Montfort Werbung. Morscher erläuterte gegenüber den „VN“, er habe die Vorwürfe, es habe überhöhte Rechnungen an Gildemeister mit Kick-back-Zahlungen gegeben, entkräften können. Die Fahnder hätten lediglich einige A4-Kopien mitgenommen, wobei es sich dabei um ihn entlastendes Material handle.

Die Hausdurchsuchung habe rund drei Stunden gedauert und er habe aktiv mitgearbeitet, um alle Verdachtsmomente zu entkräften, sagte Morscher. Insgesamt seien fünf Fahnder beteiligt gewesen. Morscher erklärt gegenüber den „VN“, dass diese Vorkommnisse seine Geschäftsbeziehungen zu Gildemeister nicht beenden werden. Es habe sich um eine vorübergehende unagenehme Situation gehandelt. Jetzt sei die Sache wieder vom Tisch. Er sei auch überzeugt, so Morscher, dass die Ermittlungen gegen Gildemeister ergebnislos bleiben würden. Seitens der Staatsanwaltschaft Bielefeld wurde auch bestätigt, dass gegen eine zweite Person in Vorarlberg ermittelt wird. Diese habe jedoch mit der Montfort Werbung nichts zu tun. Sie stamme eher aus dem „privaten Kreis“ von Kapitza. Dabei gehe es um Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Namen wurde keiner genannt. Für alle Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

Großrazzia

In einer Großrazzia auf der Grundlage von 19 Durchsuchungsbeschlüssen hatten die Fahnder in Deutschland und Vorarlberg Unterlagen sichergestellt. Gildemeister versicherte unterdessen, man kooperiere voll mit den Behörden. Der Vorstand gehe davon aus, „dass sich die Vorwürfe als aufklärbar und unbegründet erweisen.“

Gildemeister hat 5500 Mitarbeiter. An der Frankfurter Börse rutschte der Kurs der Gildemeister-Aktie gestern bei Börseschluss

Montfort Werbung

  • Mitarbeiter: weltweit 125 fix Beschäftigte, 65 in Österreich (plus 60 Freelancers)
  • Umsatz 2007: in Österreich rd. 40 Mill. Euro, andere Gesellschaften publizieren nicht
  • Gesellschaften/Standorte: Klaus (operatives Headquarter, keine Finanzholding), Ruggell (FL), Chikago, Shanghai.
  • 100 Prozent-Eigentümer sämtlicher Gesellschaften ist Richard Morscher.

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