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Deutsche Bank setzt knapp 2.000 Leute vor die Tür

Die neue Führung der Deutschen Bank stemmt sich mit einem milliardenschweren Sparprogramm gegen die Schuldenkrise und setzt fast 2.000 Leute vor die Tür. Allein im schwächelnden Investmentbanking wollen sich die Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen von 1.500 Mitarbeitern trennen, wie das Führungsduo am Dienstag ankündigte - nur zwei Monate nach Amtsantritt.


“Einfach gesagt: Unsere Kostenbasis ist zu hoch”, erklärte Jain, der die Sparte jahrelang selbst geführt hatte. Die Investmentbanker sollen zudem weniger verdienen und nicht mehr so stark nach Boni jagen. Die Bank will nun mit dem Sparen endlich ernst machen und insgesamt drei Mrd. Euro herausholen.

Angesichts des Skandals um Zinsmanipulationen müssen Jain und Fitschen ebenfalls durchgreifen. Im Schulterschluss mit Aufsichtsratschef Paul Achleitner versprachen die beiden Vorstandschefs einen Kulturwandel bei Deutschlands größtem Geldhaus, das selbst in die Affäre verwickelt ist. Eine interne Prüfung habe zwar kein Fehlverhalten von Top-Managern ergeben, schrieb Achleitner in einem Brief an die Belegschaft. Doch eine kleine Zahl von Mitarbeitern habe auf eigene Faust gegen die Standards der Bank verstoßen.

Der Stellenabbau, der bis Jahresende durch sein soll, fällt größer aus als erwartet. Er folgt ähnlich rigiden Maßnahmen der Konkurrenten in den USA und der Schweiz. Die meisten Jobs fallen im Ausland weg, denn die hochbezahlten Investmentbanker – bei der Deutschen Bank zuletzt gut 10.000 – sitzen vor allem in New York und London. Allein mit den Entlassungen hofft Jain 350 Mio. Euro zu sparen.

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