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Deutliche Übersterblichkeit blieb Österreich nicht erspart

Ende Mai bis Mitte November: Übersterblichkeit vorhanden.
Ende Mai bis Mitte November: Übersterblichkeit vorhanden. ©APA/Barbara Gindl (Symbolbild)
Österreich bleibt auch im dritten Corona-Pandemie-Jahr 2022 keine deutliche Übersterblichkeit erspart. Sie lag von Ende Mai bis Mitte November laut dem Wiener Landesstatistiker Ramon Bauer bei "knapp neun Prozent", vor allem "in der Altersgruppe 65 plus", wie er am Samstag im "Ö1"-Mittagsjournal erklärte.
2021 Übersterblichkeit registriert

Österreichweit gab es somit rund 3.500 Tote mehr als erwartet. Als Vergleichszeitraum wurden die fünf Jahre vor der Pandemie - 2015 bis 2019 - genommen.

Übersterblichkeit bei "knapp neun Prozent"

Von den 3.500 zusätzlichen Opfern starb rund ein Drittel durch Covid, mehr als 2.000 Tote können aber nicht durch eine Corona-Infektion erklärt werden. Rund 300 Menschen sind heuer an der Sommerhitze oder deren Folgen gestorben. Ansonsten gibt es zwei weitere Thesen für die gestiegene Zahl an Toten. Einerseits gebe es den Verschleppungseffekt: In den ersten beiden Pandemiejahren gab es keine Grippewelle, heuer starben über das gesamte Jahr verteilt vor allem angeschlagene und ältere Menschen. Dazu kommen die Folgeschäden durch die Pandemie durch das überlastete Gesundheitssystem, erläuterte der Statistiker. Dazu zählen beispielsweise nicht stattgefundene Untersuchungen oder Behandlungen.

Erhöhte Sterblichkeit

Seit dem Herbstbeginn war die erhöhte Sterblichkeit besonders deutlich. Laut Statistik Austria waren die Sterbefälle in den Kalenderwochen 36 bis 44 (5. September bis 6. November) um ungefähr elf bis 20 Prozent erhöht.

Übersterblichkeit 2021 erneut bei knapp neun Prozent

Im zweiten Pandemiejahr 2021 lag die Übersterblichkeit in Österreich zum zweiten Mal in Folge bei knapp neun Prozent. Die regionalen Unterschiede waren relativ gering. Außer dem Burgenland, das bei knapp fünf Prozent lag, wiesen alle anderen Bundesländer Werte um den bundesweiten Durchschnitt (8,8 Prozent) auf. Am deutlichsten ausgeprägt ist die Entwicklung in der Steiermark, wo mehr als zehn Prozent erhöhte Sterblichkeit registriert wurden. Wien lag bei 9,2 Prozent.

Mehr Menschen als erwartet starben

Insgesamt starben im Vorjahr österreichweit etwa 15.000 Menschen mehr als erwartet. Allerdings wurde 2021 anders als 2020 eine zunehmende Differenz zu den offiziell gemeldeten Covid-Sterbefällen registriert. Konkret konnten 2020 insgesamt 75 Prozent der statistischen Übersterblichkeit durch die registrierten Covid-Toten erklärt werden. 2021 lag der Wert bundesweit nur mehr bei 45 Prozent.

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(APA/Red)

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