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Der Weg zurück zur Natur

Buchautor, Fotograf und Vortragender: Conrad Amber
Buchautor, Fotograf und Vortragender: Conrad Amber ©Edith Rhomberg
 Conrad Amber zeigt in seinem Bildvortrag, wie durch Achtsamkeit und Respekt viel gelingen kann.
Vortrag Pfarrsaal Hatlerdorf

 

Dornbirn. Noch klingen für manche Menschen die Visionen des Conrad Amber wie utopische Zukunftsmusik. Konkret und brandaktuell sind jedoch die Themen des Dornbirner Buchautors und anregend seine Ideen zur Versöhnung des Menschen mit der Natur. Als wertvoll bezeichnet er das allmähliche Umdenken vieler Haus- und Gartenbesitzer: Weg vom toten Rasen, hin zum naturnahen Garten und weg von der Thujenhecke hin zum Zaun mit immergrünem und blühendem Efeu. Für mehr Grün in unseren Städten reist der Fotograf und Naturliebhaber als Vortragender durch die Lande. Kraftvolle Bilder von Bäumen – die auch eine Renaissance von Alleen dokumentieren – und begleitende Fakten werden durch die Besucher zu Multiplikatoren seiner Botschaft.

Aber gilt der Prophet auch etwas im eigenen Land? Diese Frage hatte sich Pfarrer Christian Stranz von der ÖkoGruppe des Seelsorgeraums Dornbirn im Vorfeld des Vortrags „Bäume auf die Dächer, Wälder in die Stadt“ im Pfarrsaal Hatlerdorf gestellt. Spätestens mit dem Schlag der Kirchturmuhr am letzten Freitag war die Antwort klar. Conrad Amber füllt nicht nur Säle in Großstädten, wie den im Naturhistorischen Museum in Wien, auch die Hatler Bevölkerung und darüber hinaus kam in Scharen, um die Stimme der Bäume, wie der Vortragende auch genannt wird, zu hören und zu sehen.

Die Bewahrung der Schöpfung ist nicht nur Auftrag für Pfarrer Christian Stranz. Dafür setzt sich auch Conrad Amber ein. Die Erhöhung der Lebensqualität durch die Rückkehr zur Natur, und die Verbesserung des Mikroklimas in Städten durch kluge Begrünungskonzepte möchte er den Menschen näher bringen. Seine Recherchen im naturwissenschaftlichen Bereich machen ihn inzwischen zum anerkannten Experten.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

„Mit Kritik allein kann man nichts verändern“, ist Conrad Amber überzeugt. Klar, offen und ehrlich will er besorgten Bürgern aufzeigen, wie die Folgen des Klimawandels gemildert werden können. Der Leidensdruck der Menschen in Städten sei größer als auf dem Land, wo es an heißen Tagen mit Wüstenklima noch Rückzugsmöglichkeiten gibt. „Gehen Sie in Gastgärten und zeigen Sie damit, wie wichtig diese Oasen sind“, plädierte der Autor, der damit jenen Wirten dankt, deren Bäume nicht der Kettensäge zum Opfer gefallen sind. Das Bild einer Stadt in Brasilien, wo eine Straße zur üppigen Waldstraße wuchern durfte, bedarf keiner weiteren Worte. Auch nicht das der Messe Dornbirn, wo die zweckmäßigen Hallen und versiegelten Plätze so manchen verwundern und ebenfalls verstummen lassen. Viele positive Beispiele und Anregungen sowie das überaus große Interesse der Besucher im Pfarrsaal Hatlerdorf geben allerdings Anlass zu Hoffnung auf Veränderung durch Nachahmung.

 

Statement des Architekten Meinhard Rhomberg, Dornbirn:

„Es ist ein Bewusstseinsprozess hin zur Erkenntnis, dass die Natur das Wichtigste ist. Vieles von dem, was Conrad Amber aufzeigt und sagt, ist für mich stimmig. Das Thema ist aber bei uns Architekten noch nicht ganz angekommen. Ich kann bestätigen, dass das Kleinklima durch extensive Dachbegrünung verbessert wird. Als Impuls durch diesen Vortrag nehme ich mit, bei unserer aktuell entstehenden Wohnanlage VODOBA, direkt am Küferbach, eine extensive Dachbegrünung vorzusehen. Denn es stimmt, was Conrad Amber sagt und mir davor nicht bewusst war, dass die Photovoltaikanlage dadurch noch effektiver ist. Die Grünfläche, die ein Gebäude dem Boden nimmt, kann auf dem Dach zurückgegeben werden. Der Begrünung von Gebäudefassaden stehe ich derzeit noch skeptisch gegenüber.“

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