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Der Vorarlberger Markt ist Chefsache?

VN-Gespräch mit AUA-Vorstandsmitglied Dr. Josef Burger Maßnahmenpaket für mehr Zuverlässigkeit auf der Wien-Linie beginnt zu greifen.

“Der Vorarlberger Markt als Wachstumsmarkt ist für uns Chefsache. Uns ist nämlich wichtig, dass auf keinen Fall der Eindruck entsteht, dass dieser Markt eine Nebensache wäre. Vielmehr wollen wir der beste Carrier für Vorarlberg sein und wir wissen, wie wichtig dafür das Vertrauen unserer Kunden ist. Wir wollen nämlich auch die Nähe der Herzen haben.” Das erklärte gestern in einem Gespräch mit den “Vorarlberger Nachrichten” der bei der AUA für Marketing zuständige Vorstand, Dr. Josef Burger. Wie in den “VN” berichtet hatten sich vor allem Ende Dezember und zu Jahresbeginn Ausfälle und Verspätungen auf der Fluglinie Wien-Altenrhein-Wien gehäuft und zu großem Unmut insbesondere bei Vielfliegern aus der Vorarlberger Wirtschaft geführt.

Am 14. Jänner 2004 hatte Burger deshalb ein Maßnahmepaket zur Behebung der Unzulänglichkeiten angekündigt, das aus drei Schritten besteht, die mittlerweile umgesetzt wurden: – Bereits zwei bis drei Tage danach seien drei zusätzliche Maschinen angemietet worden. Dadurch sollen Engpässe, wie sie nach der Notlandung der Fokker 70 vor München durch die Überprüfung aller dieser Maschinen entstanden sind, künftig ausgeschaltet werden. – Altenrhein-Wien wurde “Priorität 1”-Strecke. Burger: “Das ist kein leeres Schlagwort, sondern heißt konkret, dass kein Flug gestrichen werden darf”.

Um Streichungen zu vermeiden, stehen eigene Flugzeuge mit den entsprechenden Besatzungen in Bereitschaft. – Im Zuge des Maßnahmenpakets wurden auch die Rotationen so gestaltet (Siehe Rotationsplan zum Download), dass die auf der Strecke Wien-Altenrhein eingesetzten Maschinen in Wien jeweils eine Standzeit von rund einer Stunde haben. Mit diesem zeitlichen Puffer können Verspätungen praktisch weitestgehend ausgeschaltet werden. – Die vielfach kritisierte Informationspolitik der AUA wurde “pro-aktiv” gestaltet. Das bedeute, so Burger, dass auch die Verkaufsorganisation über die Flugbewegungen informiert wird. Diese kann dann im Falle von unvorhergesehenen Ereignissen die Kunden benachrichtigen. Diese wiederum sollen dazu Kontakttelefonnummern bekannt geben. Dass das Programm zu greifen beginnt, lässt sich auch durch Zahlen untermauern. – Laut Arrows-(früher Tyrolean-) Direktor Johann Messner wurden zwischen dem 2. und dem 5. Februar 2004 zwischen Wien und Altenrhein 40 Flüge durchgeführt, davon hatte lediglich einer über 15 Minuten Verspätung. – Zwischen 26. Jänner und 1. Februar waren insgesamt acht Flüge verspätet (sechs davon über 15 Minuten) – die Ursachen lagen jedoch in allen Fällen außerhalb des Einflussbereichs der Arrows, waren also beispielsweise rein witterungsbedingt. Aufgestockt auf 22 wurde auch die Zahl jener Piloten, die nach selbst auferlegten Schulungen mit einer Dash-8-400 in Altenrhein landen können. Wie Messner weiter ausführte, hat auch ein eingeleitetes weiteres Maßnahmenpaket gegen technische Probleme bei der Dash-8 jene 99-prozentige Verlässlichkeit gebracht, die europäischem Standard entspricht. Als ganz wichtig erachtet Burger auch den Anschlussverkehr von Altenrhein via Wien in die Ost- und mitteleuropäischen Länder, aber auch nach Fernost.

Mit Sommerflugplan 2004 werden von Wien 60 Ziele in Ost- und Mitteleuropa angeflogen. Die Zahl der Passagiere, die von Wien aus weiterfliegen lag 2002 noch bei vier Prozent und konnte 2003 auf zehn Prozent gesteigert werden. Das Ziel – so Burger – liegt jedoch bei 25 bis 30 Prozent. Zur Verbesserung der gegenseitigen Kommunikation will Dr. Burger demnächst mit wichtigen Vorarlberger Kunden aktuelle Fragen der Wien Linie im Rahmen eines Abendessens im Land erörtern.

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