AA

Der Kaiser half bei der Stadtwette

Eine "Zweidrittelmehrheit" aus Stadtregierung und Gemeinderat hätte Samstag bei der Grazer Ausgabe von "Wetten, dass...?" die Bürger mit Schmarrn bekochen sollen; geworden sind es 38 von verlangten 44 Politikern. [Video im Bericht]

Die Stadtwette galt trotzdem als gewonnen, intervenierte Klaus Eberhartinger doch, dass die „Spitze der steirischen Regierung“ (mit LH Franz Voves) anwesend sei. Zwei junge Burschen verkleideten sich spontan als Schmarrnzutaten und Fans von Mirjam Weichselbraun wurden auf einem Balkon überrascht.

„Der Kaiser steht über allem drüber“, argumentierte EAV-Frontmann und „Dancing Star“ Eberhartinger – die Kochstation war unter der Statue von „Francisco I.“ aufgebaut – um die Stadtwette doch noch für gültig zu erklären. Mit Erfolg: Die Politiker durften einen Sieg für sich verbuchen – und das noch vor dem Wahltag, der hoffentlich nicht eine so geringe Beteiligung mit sich bringt. Der erste Politiker, der dem „Schmarrn“-Aufruf folgte, war Bezirksvorsteher Johannes Bogenbauer – doch ihm wurde der Einlass verwehrt: „Ein Bezirksvorsteher ist zu wenig.“

Erst der ÖVP-Gemeinderat Kurt Hohensinner konnte gegen 20.40 Uhr als erster den Kochlöffel schwingen. Beim Brutzeln hielten sich die schwarzen Regierer in der Überzahl, gefolgt von SPÖ-Mandataren, den Grünen und der KPÖ – FPÖ und BZÖ beteiligten sich nicht beim gemeinsamen Spiel. Eifer zeigte Vizebürgermeister Walter Ferk (S) – er verließ die erste Reihe der Zuschauertribüne schon gegen 21.30 Uhr, um seine Mandatare anzutreiben. Eine halbe Stunde später folgten Bürgermeister Siegfried Nagl (V) und die Stadträte Wolfgang Riedler (S) sowie Gerhard Rüsch und Detlev Eisel-Eiselsberg (beide V). Nagl war beim Aufwärmen für die Sendung von Gottschalk übrigens ob seines jugendlichen Aussehens kräftig auf die Schaufel genommen worden. In Anspielung auf seine Show in Graz im Jahr 2003 meinte der Moderator zu Nagl: „Der Bürgermeister, damals noch in der Pubertät.“

Mit der Unterstützung von Landeshauptmann Franz Voves (S), der deswegen sogar einen Maturaball verlassen hatte, verköstigten die Politiker ihr Publikum – mehr schlecht als recht. Spitzenkoch Johann Lafer, der sich an den heißen Pfannen vom Können der Schneebesenschwinger überzeugte, soll laut Voves über dessen Kochkünste gemeint haben, „dass der Schmarrn eigentlich eh ganz gut ist“. Kochstunden werde es zwischen den beiden keine geben, aber es wurde ein Termin vereinbart, wie „wir weiter kooperieren für die Genusswelt Steiermark.“ Mit einem ebenfalls zufriedenen Gesicht zeigte sich Stadtrat Werner Miedl (V): „Das war das erste Mal, dass ich im Wintermantel gekocht habe. Den Leuten hat es geschmeckt. Mein Geheimnis ist, das ich Eischnee verwendet habe. “

Kurzerhand für Jubel sorgte ein Abstecher von Weichselbraun in die Menge. Auf einem an einem Balkon angebrachten Plakat war die Aufforderung „Mirli komm auf 1 Bierli“ zu lesen – die hübsche Blonde folgte stehenden Fußes, Eberhartinger im Schlepptau. Ein Grazer und ein Tiroler Student – beide 21 Jahre alt – entschlossen sich kurzerhand als Milchpackerl bzw. Ei verkleidet zu erscheinen. Ein Auftritt auf der am Freiheitsplatz aufgebauten Ö3-Bühne wurde ihnen gewährt, fürs Fernsehen reichte es nicht. „Aber a Gaude war’s“, so einer der beiden.

Mika bei Wetten Dass…?

  • VIENNA.AT
  • Promis
  • Der Kaiser half bei der Stadtwette
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen