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Der jüngste Spitzenkandidat der NÖ-Wahl im Interview: Udo Landbauer, FPÖ

Udo Landbauer ist der Spitzenkandidat der FPÖ bei der NÖ-Wahl 2018.
Udo Landbauer ist der Spitzenkandidat der FPÖ bei der NÖ-Wahl 2018. ©APA (Sujet)
Udo Landbauer ist mit 31 Jahren der jüngste Spitzenkandidat in der niederösterreichischen Landtagswahl 2018. Seine Nominierung kam überraschend, war doch eigentlich Landesparteiobmann Walter Rosenkranz vorgesehen. "Mit viel Freude und Demut" habe er zugesagt, so der FPÖ-Politiker. Im Interview erzählt er von den Plänen der Freiheitlichen im Wahlkampf.

Rosenkranz, der nach der Nationalratswahl auf Wunsch von Parteichef Heinz-Christian Strache in der Bundespolitik blieb, hatte Landbauer selbst vorgeschlagen. Er attestierte der neuen Nummer eins im Wahlkampf bei der Präsentation großes politisches Talent und Dynamik.

Jüngster NÖ-Spitzenkandidat bezeichnete Mikl-Leitner als “Moslem-Mama”

In der Diktion von Parteikollegen bezeichnete der Spitzenkandidat in der Folge Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) als “Moslem-Mama”, die den “Auftrag zur Islamisierung unserer Kleinsten” gebe. Zudem forderte er für die FPÖ das Wohnbaureferat.

Geboren wurde Udo Landbauer am 12. April 1986 in Neunkirchen. Nach der Matura 2005 am Militärrealgymnasium an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt studierte er von 2006 bis 2010 Rechtswissenschaften an der Universität Wien und 2013 bis 2015 am FH Campus Wien Management (Masterstudium). Von 2001 bis 2010 jobbte er saisonal als Skilehrer am Semmering.

Politisch engagierte sich der Landtagsabgeordnete, seit 2007 Bezirksparteiobmann WienerNeustadt, u.a. im Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ), wo er Landesobmann (2005 bis 2010) und Generalsekretär sowie Büroleiter (2006 bis 2012) war und seit 2012 Bundesobmann ist. Weiters war Landbauer politischer Referent und Büroleiter im Klub der Freiheitlichen Landtagsabgeordneten und Gemeinderäte in Wien, von 2010 bis 2013 und wieder seit 2016 ist er Stadtrat (zuständig für Sicherheit, Sport, Jugend und Markt) in Wiener Neustadt. Am 7. November 2013 wurde Landbauer als Mitglied des NÖ Landtages angelobt.

NÖ-Wahl: FPÖ-Landbauer will “nicht dauerhaft Opposition machen”

Udo Landbauer, Spitzenkandidat der FPÖ bei der niederösterreichischen Landtagswahl, sieht sich “nicht in der Politik, um dauerhaft Opposition zu machen”. Die Freiheitlichen wollten “auch dabei sein, wenn es ums Gestalten geht”, sagte der mit 31 Jahren jüngste aller Listenersten im APA-Gespräch.

Die erst gegen Ende Oktober erfolgte Nominierung anstelle von Landesobmann Walter Rosenkranz, der nach der Nationalratswahl doch im Parlament in Wien blieb, sei auch für ihn überraschend gekommen. “Ich hoffe, schnell und gut”, meinte Landbauer auf die Frage, wie er denn in seine neue Rolle gefunden habe. Als einen Schwerpunkt in seinem Wahlkampf nannte er Betriebsbesuche und möglichst viele persönliche Bürgergespräche.

“Großes Ziel” am 28. Jänner sei es, die absolute Mehrheit der ÖVP zu brechen, so Landbauer. Zudem streben die Freiheitlichen ihr bestes Ergebnis überhaupt im Bundesland an. 16,08 Prozent aus 1998 sollen übertroffen werden.

Die Auswirkungen der Massenzuwanderung des Jahres 2015 sieht der freiheitliche Spitzenkandidat auch in Niederösterreich alles andere als wettgemacht. Verantwortlich sei die damalige Innenministerin und jetzige Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). “Das ist eine Erbschuld, die sie nicht loswird”, betonte Landbauer. Das subjektive Sicherheitsempfinden vieler Menschen sei schlecht. Deshalb “müssen” die Freiheitlichen die Volkspartei auch angreifen.

Pläne und Ansätze der FPÖ Niederösterreich

Ebenfalls ansetzen will die FPÖ im Gesundheitsbereich. Hier gebe es “im urbanen wie im ländlichen Bereich große Probleme”. Durch Schwerpunktsetzungen in Landeskliniken gehe die Grundversorgung verloren, was gleichzeitig lange Anfahrtswege im Akutfall bedeute. Drittes großes Thema sei mit Wohnen “ein Grundbedürfnis”, so Landbauer. “Leistbares Wohnen” sei bisher ein Lippenbekenntnis geblieben.

“Selbstverständlich” würde die FPÖ nach der Wahl auch für ein Arbeitsübereinkommen zur Verfügung stehen. Verliere die ÖVP die absolute Mehrheit, werde sie Partner brauchen. Klar sei freilich, “dass wir unseren Inhalten treu bleiben werden”. Eine “freiheitliche Handschrift”, wie etwa in der seit bald drei Jahren bestehenden “bunten” Wiener Neustädter Stadtregierung, der Landbauer angehört, müsste demnach erkennbar sein.

Auf Gemeinsamkeiten mit dem gleichaltrigen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) angesprochen, sagte der FPÖ-Listenerste in Niederösterreich, “ich sehe Reformwillen bei ihm”. Den “Wunsch nach sachlicher Arbeit und Veränderung” attestierte Landbauer dem Regierungschef ebenfalls.

Was Likes auf Youtube etwa für ein Lied einer Rechtsrock-Band oder Postings auf Facebook wie das Lied “Stille Nacht” mit Fotos von Wehrmachtssoldaten angeht, verwies Landbauer darauf, dass die FPÖ in Niederösterreich mehr als 10.000 Mitglieder habe. “Dass immer wieder jemand auffällig wird, ist nicht nur bei uns so.” Jeder sei angehalten, derartige “Probleme schnell aus der Welt zu schaffen, um gute Arbeit nicht zu konterkarieren”.

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(APA/Red)

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