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Den Sagen auf der Spur: Wiener Mythen und Legenden

Kaum eine andere Stadt hat mit so vielen Sagen, Mythen und Legenden aufzuwarten wie Wien und einige Orte erinnern heute noch an die damaligen Ereignisse. Das Buch "Die schönsten Sagen aus Wien" gibt mit mehr als 50 Geschichten einen Einblick in die Wiener Sagenwelt der Bezirke. VIENNA.AT verlost drei Exemplare.
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Überspitzt gesagt hat der Teufel im alten Wien beinahe an jeder Hausecke sein Unwesen getrieben und braven Bürgern unmoralische Angebote gemacht. Wenn man den Mythen glaubt, mussten die Wiener deswegen häufig nicht nur um ihre Seele bangen, sondern auch gegen Lindwürmer und Basilisken kämpfen. Auch beide Türkenbelagerungen führten zu vielen Sagen und geschichtsträchtigen Orten.

Die schönsten Sagen aus Wien

Nicht nur Touristen, sondern auch alteingesessene Wiener werden wohl die eine oder andere Sage nicht kennen, denn es ranken sich viele verschiedene Mythen um die Bundeshauptstadt – manche davon gibt es auch in unterschiedlichen Erzählvarianten.

Wolfang Morscher und Berit Mrugalska, österreichische Sagen-Experten, haben in ihrem Buch “Die schönsten Sagen aus Wien” mehr als 50 spannende, romantische und unheimliche Geschichten gesammelt. Somit werden alte Überlieferungen, beispielsweise vom lieben Augustin in der Pestgrube, vom Stock im Eisen, vom Alraundl, vom Lindwurm am Kahlenberg oder vom Gevatter Tod auch für die Zukunft erhalten.

Abergläubisches Wien: Den Sagen auf der Spur

Das Buch ist mit zahlreichen historischen Bezügen versehen und gibt einen Blick auf das alte und teils abergläubische Wien mit all seinen Geistern, Teufeln und seiner Romantik. Manche Orte in Wien erinnern auch heute noch an die Geschichten, vor allem der Wiener Stephansdom war Schauplatz zahlreicher (unheimlicher) Vorgänge. VIENNA.AT hat einige dieser Denkmäler in der Stadt aufgesucht, und gibt eine kurze Übersicht über die dazugehörige Sage.

Stock im EisenDer Stock im Eisen

An einer Hauswand gleich am Wiener Stephansplatz steht heute noch eines der Wahrzeichen der Stadt: der “Stock im Eisen”. Er ist der älteste, noch erhaltene Nagelbaum und um ihn ranken sich viele Mythen. Die bekannteste Sage handelt von einem jungen Schlosserlehrling, der einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, diesen sogar austrickste, dann aber doch ein schreckliches Ende fand. Eine andere bekannte Sage erzählt außerdem, dass ein Dieb einen gestohlenen Nagel in den Baum schlägt, als er sich im Wald verläuft.

Mittersteig

Wo der Teufel mit der Bognerin rauft

Die Fassade des ehemaligen Wenighoffer’schen Hauses in der Bognergasse (oder auch Neubau Nr. 3) erinnert heute noch an diese Sage. Darauf ist ein Bild zu sehen, was sich dort einst abgespielt haben soll. Ein Bogenmacher, der von seiner Gattin misshandelt wird, geht einen Handel mit dem Teufel ein. Dieser soll seine Frau zähmen, doch der Plan geht gehörig schief und endet mit der Flucht des Teufels.

 

HeidenschussEin Bäckergeselle entdeckt die Türken

Im Jahr 1683 kam es zur zweiten Wiener Türkenbelagerung. Dieses Ereignis führte zu zahlreichen Sagen, eine davon handelt von einem Bäckergesellen, der die Türken entdeckte. Die feindlichen Kriegsscharen wollten damals unter der Stadtmauer einen Gang graben, um Wien so einzunehmen. Doch bei einem Bäcker waren drei Gesellen noch spät in der Nacht bei der Arbeit, als plötzlich einer von ihnen auf ein unterirdisches Geräusch aufmerksam wurde. Sie meldeten die Vorgänge sofort und konnten so den Sturm auf Wien durch die Türken verhindern. Diese Geschichte wird über das Haus “Zum Heidenschuss” auf der Freyung erzählt, das dazugehörige Hauszeichen – ein säbelschwingender Osmane auf seinem Pferd – befindet sich heute noch dort.

 

Lazaristenkirche mit BaerenkreuzDas Bärenkreuz

Eines Tages zog ein Wandergaukler mit einem Tanzbären durch Margareten. Er war auf dem Weg zum Schloß Hundsturm, wo er den adeligen Herrschaften Kunststücke vorführen wollte. Einige freche Burschen reizten den Bären jedoch so sehr, dass er den Gaukler tötete und alleine die Straße weiterlief. In einer Gasse drang der Bär in eine Stube eines Hauses ein, wo ein lebensgroßes Kreuz hing. Darunter stand eine Wiege, in der ein Säugling schlief. Der Bär leckte dem Kind die kleinen Händchen ab, drehte sich um und lief davon. Die Eltern beteten vor dem Kreuz ein Dankgebet für die wunderbare Rettung ihres Sohnes und von nun an hieß das Haus “Zum Braunen Bären”. Das “Bärenkreuz” wurde lange in Ehren gehalten und 1855 der Lazaristenkirche gewidmet, wo es noch heute am Neubau hängt.

 

Spinnerin am KreuzDie Spinnerin am Kreuz

Die Spinnerin am Kreuz ist eine gotische Steinsäule in Wien-Favoriten. Ein frisch vermähltes Paar musste sich trennen, weil sich der Mann auf einen Kreuzzug begab. Die junge Frau begleitete ihn bis zum Wienerberg, an einem Ort wo ein großes Holzkreuz stand. Die Frau kaufte sich einen Spinnrocken und verbrachte Tag für Tag am Holzkreuz und spann. Sie kam auf die Idee, anstelle des einfachen Holzkreuzes eine Steinsäule zu errichten und bis diese fertig sei, würde auch ihr Mann zurückkommen. Das Denkmal wurde fertig, doch ihr Mann kam nicht zurück. Drei Jahre später saß die Frau noch immer dort und wurde nur noch die “Spinnerin am Kreuz“ genannt. Bei der Rückkehr der Kreuzfahrer war ihr Mann anfangs nicht unter ihnen, am Abend kam jedoch ein Mann den Berg hinauf, mit langem Bart und auf einem Stock gestützt. Das Paar erkannte sich wieder und mit dem fleißig verdienten Geld der Frau konnte das Ehepaar glücklich bis an sein Lebensende zusammenbleiben.

Sagen-Sammlung: Drei Exemplare zu gewinnen

Wer gerne mehr über Wiener Mythen und Sagen erfahren möchte, kann bei unserem Gewinnspiel mitmachen. Wir verlosen drei Exemplare des Buches “Die schönsten Sagen aus Wien”. Hier geht’s zum Gewinnspiel.

 

Buchtipp:

Die schönsten Sagen aus Wien

Verlag: Haymon Verlag

Autor: Wolgang Morscher und Berit Mrugalska

ISBN: 978-3-85218-835-5

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